Reinickendorfer Bodenrichtwerte steigen 2021 weiter an

Reinickendorf bleibt bei Immobilienkäufern beliebt. Im Jahr 2020 wurden wieder Spitzenpreise bezahlt. Die Bodenrichtwerte steigen dementsprechend an.

Auch im Jahr 2021 werden Immobilien im Nordwesten der Hauptstadt immer wertvoller. Unterstützt durch die Corona Pandemie und die entsprechenden Lockdowns suchen immer mehr junge Familien ein neues Zuhause im Nordwesten der Hauptstadt – mit eigenem Garten und idealer Anbindung an die Berliner City: Nie war die Nachfrage nach Immobilien im Bezirk Reinickendorf so hoch wie heute.

Die neuen Bodenrichtwerte für Reinickendorf wurden vom Berliner Gutachterausschuss Anfang März veröffentlicht. Für alle Reinickendorfer Ortsteile wurden die Richtwerte erhöht – im Durchschnitt um 10 Prozent. Die nachgefragteste und somit auch die teuerste Wohnlage im Bezirk ist und bleibt Frohnau. Hier wurde ein neuer Höchstwert von 750 Euro/qm Grundstück festgelegt. Im Jahr 2020 lag die Spanne tatsächlicher Grundstückskauverträge zwischen 574 Euro/qm und 903 Euro/qm. Eine enorme Spanne innerhalb einer Bodenrichtwertzone. Heiligensee verteidigt mit aktuell 630 Euro/qm den zweiten Platz vor Hermsdorf mit 610 Euro/qm.

Viele Gründe sprechen für Frohnau, Hermsdorf und Umgebung. Junge Familien fühlen sich hier besonders wohl – und das nicht nur wegen der guten Luft und der vielen schönen Wälder und Parks.

Die gefragtesten Wohnlagen in Reinickendorf befinden sich in Frohnau und Hermsdorf, Heiligensee und Konradshöhe. Hier werden somit auch die höchsten Kaufpreise für Häuser, Grundstücke und Wohnungen bezahlt. Vor allem die Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Baugrundstücken ist weiterhin deutlich höher als das Angebot. Im vergangenen Jahr wurden im gesamten Bezirk Reinickendorf, bei einer Einwohnerzahl von rund 250.000 Menschen, nur rund 370 Einfamilienhäuser verkauft. Knapp 80 Baugrundstücke und gut 50 Wohn- und Geschäftshäuser wechselten den Eigentümer.

Den größten Bereich an Immobilientransaktionen gab es im Jahr 2020 bei Eigentumswohnungen. In Reinickendorf wurden 2020 rund 800 Eigentumswohnungen verkauft. Rund 60% der verkauften Eigentumswohnungen wurden bezugsfrei veräußert. Etwa 40 Prozent waren vermietet und wurden vor allem an Kapitalanleger verkauft. Der Durchschnittswert einer bezugsfreien Eigentumswohnung 2020 in Reinickendorf lag bei 3.300 Euro je Quadratmeter Wohnfläche – bei einer Spanne von 1.975 Euro bis 5.200 Euro. Für vermietete Wohnungen mussten Käufer im Jahr 2020 im Durchschnitt rund 2.650 Euro je Quadratmeter bezahlen. Hier lag die Spanne bei 1.400 Euro bis 3.800 Euro. Somit gilt auch Reinickendorf, dass vermietete Wohnungen in der Regel günstiger sind als bezugsfreie Wohnungen.

Fast 900 Millionen Euro wurden im Jahr 2020 am Reinickendorfer Immobilienmarkt bewegt. Das sind rund 100 Millionen Euro mehr als noch im Jahr 2019. Ein neuer Höchstwert über den sich mit Sicherheit auch der Berliner Senat freut. Denn ohne Gegenleistung konnten somit rund 54 Millionen Euro an Grunderwerbsteuer aus Reinickendorf abgeschöpft werden. Ebenfalls ein neuer Steuerrekord.

Dirk Wohltorf
Inhaber Wohltorf-Immobilien und Mitglied im Berliner Gutachterausschuss

Die Reinickendorfer Bodenrichtwerte seit den 1980er Jahren bis heute. Grafik: Wohltorf-Immobilien

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