Mehr Sicherheit für Radfahrer*innen und mehr Ruhe für Anwohner*innen – am Samstag, den 15. Mai 2021, um 14.30 Uhr startet die Fahrraddemo am S-Bahnhof Waidmannslust.
Wenn beim Radfahren ständig die Angst mitfährt, wird das schwierig mit dem Umstieg vom Auto aufs Rad, mit der Verkehrswende also und dem dringend benötigten Klimaschutz.
Wo haben Radfahrer*innen in Reinickendorf am meisten Grund, Angst zu haben? Das hat der Tagesspiegel 2018 mit dem Projekt #Radmesser gemessen. Auf den Straßen Oraniendamm – Waidmannsluster Damm und Hermsdorfer Damm wurde schon 2018 zu eng überholt – daher erhielt diese Strecke den unrühmlichen Namen „Bermuda-Dreieck“. Leider hat sich seitdem kaum etwas verändert!
Daher laden wir zu einem Fahrradcorso durch das nordöstliche Reinickendorf ein. Mit dem Rundkurs wollen wir auf die fehlende Sicherheit insbes. für Radfahrer*innen auf den Straßen von Reinickendorf, auf die übermäßige Lärmbelastung durch den motorisierten Verkehr und auf die Notwendigkeit der Einrichtung von Pop-Up-Radwegen auch in unserem Bezirk hinweisen.
Trotz des großen Medien-Hypes um die Berliner Pop-Up-Radwege wurden gerade mal 25 km dieser besonderen Fahrradstrecken in Berlin eingerichtet – das sind nicht mal 16 % dessen, was laut Mobilitätsgesetz im Jahr 2020 hätte gebaut werden sollen! In Reinickendorf gibt es übrigens nicht einen einzigen Meter Pop-Up-Radweg. Überhaupt ist die Fahrradinfrastruktur in Reinickendorf veraltet: ungepflegte Hochbordradwege mit Wurzelschwellen, Radwege, die im Nichts enden oder unzureichende Fahrrad-Abstellanlagen.
Es gibt also hinreichend Gründe, auf die Straße zu gehen und auf die für Rad fahrende Menschen miserable Situation aufmerksam zu machen – gerade zu Beginn eines Superwahljahres.
Entlang der Strecke wird es mehrere kreative Aktionen sowie Redebeiträge von aktiven Radfahrer*innen geben. Die Veranstaltung ist polizeilich angemeldet; wir befolgen die Hygieneregeln (Abstand und Maske).
Carlo Dietl, Changing Cities Reinickendorf