Verkehrsentlastung für Alt-Lübars

Seit Jahren kämpft eine Bürgerinitiative um die Verkehrsentlastung der historischen Straße Alt-Lübars.

Seit Jahren leiden die Anwohner von Alt-Lübars unter einem stetig steigenden Verkehrsaufkommen und insbesondere unter der Durchfahrt vieler LKWs. Nach dem Ausbau der Quickborner Straße nahm das Aufkommen nochmal zu. Wegen geänderter Anforderungen an die Entwässerung verzögert sich die lang ersehnte Sanierung der Straße Alt-Lübars zusätzlich. 

Um sich Gehör zu verschaffen, hat sich eine Bürgerinitiative um Dr. Eva Rademacher und Rainer Roeper gebildet: “Wir leiden erheblich unter dem Verkehrsstress. Da ist Tempo 30 ein Aspekt, eine Verkehrsreduzierung insgesamt aber dringend notwendig.” Sie fordern neben Tempo 30 für die gesamte Straße und ein LKW-Verbot. Bereits 2019 legten sie Bezirksstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU) eine Petition mit fast 150 Unterschriften vor.

Die CDU-Fraktion schlägt nun vor, den Verkehr über den Alten Bernauer Heerweg umzuleiten. Die Bezirksverordnete Ute Kühne-Sironski (CDU), die selbst in Lübars wohnt, regt an: “zu prüfen, ob eine Umfahrung des Dorfes von der Blankenfelder Chaussee über die bereits existierende Straße westlich der Kolonie Talheim zum Alten Bernauer Heerweg möglich ist.” So sollen Alt-Lübars, Waidmannslust und das Märkische Viertel entlastet werden.

Die SPD-Fraktion kritisiert dieses Ersuchen. “Hier soll eine Straße ausgebaut werden, ohne neue Wohnquartiere zu erschließen. Der Preis dafür ist, dass ein wichtiges Naherholungsgebiet und eine idyllische Struktur zerschnitten und das Landschaftsschutzgebiet beeinträchtigt wird, sowie mehr Wohngebiete entlang der Wittenauer Straße und des Alten Bernauer Heerweges durch Verkehrslärm belastet werden“, befürchtet Angela Budweg, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Zwar führt der Alte Bernauer Heerweg durch unter Landschaftsschutz stehende Ackerflächen sowie Wohn- und Kleingartenanlagen. Doch Kühne-Sironski macht darauf aufmerksam, “dass die Blankenfelder Chaussee, auf der sich der gesamte Verkehr zur Zeit durchquält, auch im Schutzgebiet liegt, Teilstücke sogar an Natura 2000 angrenzen. Die generelle Entlastung sehen wir für die Abschnitte Alt-Lübars bis zur Quickborner Straße, den Zabel Krüger-Damm, der kurz vor einem Verkehrsinfarkt steht, sowie den Öschelbronner Weg, der für viele Autofahrer und Radfahrer als Abkürzung in Richtung Wittenau und dem Märkischen Viertel genutzt wird.”

Die SPD befürchtet durch diese Umgehung ein insgesamt höheres Verkehrsaufkommen. Der Lübarser Abgeordnete Michael Dietmann (CDU) hofft hingegen auf eine Entlastung des historischen Lübarser Dorfkerns und des Zabel-Krüger-Damms und merkt an: “Natürlich muss man auch mögliche Belastungen der Menschen entlang einer Umfahrung im Blick behalten und einen guten Ausgleich suchen.”

DM

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