Debatte im Oktober

Wie kann die Aufenthaltsqualität in der Heinsestraße gefördert werden?

PRO – Heinsestraße als verkehrsberuhigte Zone aufwerten

Andreas Rietz will in der Heinsestraße eine verkehrsberuhigte Zone einrichten. Bild: Andreas Rietz

Die Heinsestraße zeichnet sich durch vielfältigen Einzelhandel und Dienstleistungen aus und bildet mit dem S-Bahnhof das beliebte Ortszentrum von Hermsdorf. Leider wirkt sich der wachsende Autoverkehr zunehmend negativ aus. Aus Gesprächen mit Bürger*innen vor Ort wurde die Idee entwickelt, die Heinsestraße vom Fellbacher Platz bis zum Hermsdorfer Damm als Mischnutzungsfläche verkehrsberuhigt zu gestalten, um so die Aufenthaltsfunktion zu stärken. Bei diesem Konzept bliebe der Fahrrad- und Fahrzeugverkehr mit Schrittgeschwindigkeit erlaubt, aber die Fußgänger*innen erhalten Vorrang und dürfen die Straße in ihrer ganzen Breite benutzen. Auf speziell gekennzeichneten Flächen werden Behindertenparkplätze ausgewiesen sowie Lieferzonen für den Einzelhandel eingerichtet. Weitere Stellplätze im öffentlichen Straßenraum werden reduziert und zeitlich beschränkt. Es entsteht also keine reine Fußgängerzone, sondern ein gemeinsamer öffentlicher Raum mit hoher Aufenthaltsqualität. Neben einer höheren Wohnqualität für die Anwohner*innen, steigt nicht nur die Attraktivität für die Bürger*innen, sondern damit einhergehend auch für Einzelhandel und Gastronomie.

Andreas Rietz, Stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

CONTRA – Keine Fußgängerzone in der Heinsestraße

Mieke Senftleben schlägt statt der Fußgängerzone eine Einbahnstraße vor. Bild: Mieke Senftleben

Die Situation in der Heinsestraße ist für alle Beteiligten prekär. Wir müssen deshalb Lösungen finden. Den Autoverkehr zu verteufeln, wie die Grünen es gerne tun, reicht nicht, denn das geht an den Bedürfnissen der Anwohner, Gewerbetreibenden und Kunden vorbei. Das sind die Menschen, die dort wohnen und arbeiten, deshalb müssen wir sie in den Entscheidungsprozess mit einbinden.

Während wir uns als FDP-Fraktion eine Einbahnstraßenregelung in Fahrtrichtung Hermsdorfer Damm vorstellen können, sehen wir die Einrichtung einer Fußgängerzone eher skeptisch. Der Bezirk wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Das Ergebnis wollen wir abwarten. 

Ziel sollte es sein, die Heinsestraße als Umfahrungsstraße unattraktiv zu gestalten, gleichzeitig muss sie für Anwohner, Kunden und Geschäftstreibende interessant bleiben. Hier wird deutlich: Einfache Lösungen kann es nicht geben. Warten wir die Machbarkeitsstudie ab, und machen wir gemeinsam das Beste draus! 

Mieke Senftleben, Vorsitzende der FDP-Fraktion

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