Am Dienstag, den 12. März 2024 um 19.30 findet in der Humboldt-Bibliothek eine Lesung mit anschließendem Gespräch zum Thema „Brauchen wir Ketzer? – Stimmen gegen die Macht“ statt.
Wiederholt sich Geschichte? Angesichts der aktuellen Ereignisse liest der Publizist Marko Martin vermeintlich „alte“ Bücher neu und entdeckt beunruhigende, aber auch erhellende Parallelen. Er wendet sich scharfsichtigen Autorinnen und Autoren zu, auf die zu wenig gehört wurde. Anna Seghers, Hilde Spiel, Primo Levi, Fritz Beer oder Hermann Broch – sie alle waren säkulare jüdische Schriftsteller, luzide Ketzer anstatt wirrköpfige „Querdenker“. Sie alle beschrieben, oft unter großem persönlichen Risiko, ihre Zeit. Sie sind alle Außenseiter, die oft durch die Umstände – Emigration oder Flucht – ins dissidentische, singuläre Denken getrieben wurden. „Marko Martins scharfsinnige Analyse zeigt, dass sie uns heute noch viel zu sagen haben“, so Kulturstadtrat Harald Muschner (CDU).
Marko Martin, geboren 1970 in Burgstädt/Sachsen, erhielt aus politischen Gründen in der DDR Hochschulverbot. Im Mai 1989 reiste er in die Bundesrepublik Deutschland aus und studierte an der Freien Universität Berlin Germanistik, Politikwissenschaft und Geschichte. Er arbeitet heute als freier Autor in Berlin.
Joachim Scholl ist Redakteur beim Deutschlandfunk Kultur. Im Gespräch lotet er mit Marko Martin aus, ob wir Ketzer brauchen und was wir von den Portraitierten im Hinblick auf unsere herausfordernden Zeiten lernen können.
Ort: Humboldt-Bibliothek, Karolinenstraße 19, 13507 Berlin, Zeit: 12. März, 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Bezirksamt Reinickendorf