Ein Juwel im hohen Norden: Herbstspaziergang durchs Tegeler Fließtal 17. Folge der Videoserie „Wildes Berlin“ online

Drohnenaufnahme der Landschaft des Tegeler Fließtals. Bild: Volker Gehrmann.

Am nördlichen Stadtrand im Ortsteil Lübars wartet Berlin mit einem Landschaftsensemble der Extraklasse auf. Mit seinen unterschiedlichen landschaftlichen Gesichtern ist das Tegeler Fließtal ein Kleinod für seltene Tier- und Pflanzenarten und traumhaftes Ausflugsziel für alle, die Erholung suchen. In der 17. Folge „Wildes Berlin“ taucht Wildtierexperte Derk Ehlert in diesen reizvollen Lebensraum von Fischotter und Biber ein. Die Videoserie „Wildes Berlin: Unterwegs mit Derk Ehlert“ ist eine Produktion der Stiftung Naturschutz Berlin und präsentiert die grünen Hotspots der Hauptstadt. Auf der Seite des Umweltkalenders Berlin unter www.umweltkalender-berlin.de erscheint jeden Monat eine neue Folge.

Mit den Augen der Lerche

Am alten Dorfkern Lübars mit seinen geschichtsträchtigen Häusern startet der 7 km lange Rundweg. Das Tegeler Fließtal ist ein Niederungsgebiet aus der letzten Eiszeit, wie der riesige Findling direkt am Anfang der Route majestätisch demonstriert. Als Teil des Naturparks Barnim zählt es zu einem der wichtigsten Schutzgebiete Berlins, vereint es doch auf einem Einzugsgebiet von 172 km² mehrere Landschafts- und Naturschutzgebiete. Über 9,9 km zieht sich das Fließ auf Berliner Gebiet und mündet schließlich im Tegeler See. „Damit Sie einen Eindruck von dieser faszinierenden Landschaft bekommen, spiele ich mit Ihnen Feldlerche und steige einmal ganz nach oben“, präsentiert Ehlert die Filmaufnahmen aus der Luft, die einen herrlichen Blick auf das vielgestaltige Gelände freigeben: Endlose Weidelandschaften, unwirklich anmutende Moorwiesen, ein Meer aus dichten Baumkronen und schlangenartig mäandernde Wasserläufe, die sich einbetten in sattgrüne Wiesen, die ein Maler nicht hätte schöner malen können.

Quietschende Schweine im Schilf, meckernde Ziegen am Himmel

Die artenreiche Vegetation zieht viele Vogelarten an. Fast das ganze Jahr über lassen sich hier Kraniche beobachten. Gleich mehrere Paare brüten auf den Wiesen. Im Oktober sind dann auch Schwärme von Bless- und Saatgänsen auf ihrem Zug in die Winterquartiere zu sehen.

Highlight der Wanderung ist der Eichwerder Steg. Er führt durch eine Moorlandschaft, die mit ihrem dschungelartigem Buschwerk, dichtem Schilf und offenen Wasserflächen wie aus einer anderen Welt anmutet. Tipp vom Wildtierexperten Ehlert: Der beste Zeitpunkt für Tierbeobachtungen vom Steg aus sind die frühen Morgenstunden. Neben der Wasserralle, deren Rufe wie die eines quietschenden Schweines klingen, und der Bekassine, die wegen ihrer meckernden Fluggeräusche beim Balztanz den Beinamen «Himmelsziege» trägt, hat auch der Biber hier sein Refugium. Aber auch nach Dämmerungseinbruch empfiehlt sich ein Ausflug, möchte man auf nachtaktive Tiere wie Waschbären, Wildschweine, Fischotter und Fledermäuse treffen.

Unweit des Berliner Mauerwegs zeigt Derk Ehlert seinen persönlichen Lieblingsplatz am Köppchensee. Hier küsst der Himmel das Wasser und drum herum tobt das (Vogel)-Leben: Pirole, Kuckucke, Greifvögel und Störche. Mehr braucht das Naturfreundeherz nicht zum Glücklichsein.

Aktuelle Folge:
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Sophie Bengelsdorf, Referentin Öffentlichkeitsarbeit Stiftung Naturschutz Berlin

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