Das allererste französische Flugzeug, das im Flughafen Tegel landete, wird auch das allerletzte sein. Im Jahr 1960 startete die zivile Luftfahrt mit der Fluggesellschaft Air France. 60 Jahre später und der Luftverkehr neigt sich dem Ende zu. Der Flughafen Tegel schließt nun am 8. November 2020 trotz vieler Gegenstimmen. Der internationale Flugplatz trägt eine Geschichte mit sich, die hoffentlich nicht so leicht in Vergessenheit geraten wird.
1948, kurz nach der Berlin-Blockade, beschloss die französische Besatzungsmacht den Bau eines Flughafens, um die Berliner Luftbrücke zu unterstützen. In nur 90 Tagen wurde der Flughafen errichtet und bereits am 5. November landete das erste Flugzeug.
Nachdem Air France die zivile Luftfahrt für einige Jahre alleine aufrecht hielt, wurde dann 1964 ein regelmäßiger Luftverkehr für die amerikanischen Fluggesellschaft „American World Airways“ (PanAm) gewährleistet. Knapp zehn Jahre später war Tegel bereits der wichtigste Passagierflughafen Berlins. Nach dem Mauerfall durften auch deutsche Fluggesellschaften am Flughafen Tegel landen. Bereits 1996 planten die Gesellschafter Berlin, Brandenburg und Bund den Bau des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) auf dem Gebiet des Flughafen Schönefelds. Daraus resultierte die Schließung der Flughäfen Tempelhof und Tegel. 2008 wurden Vorschläge für die Nachnutzung des Flughafen Tegels eingereicht. Die Idee, den Platz für die Forschung als auch Industrie zu nutzen und dabei auf grüne Zukunftstechnologien zu achten, setzte sich durch. Außerdem ist ein Wohnviertel für 10.000 Menschen sowie die Bewahrung von Natur- und Waldgebiet beabsichtigt.
Die Schließung des Flughafens ist in Berlin sehr umstritten, da die Berliner einerseits die Wohnortnähe des Flughafens schätzen und er viele Arbeitsplätze bietet. Andererseits leiden viele Anwohner unter dem Fluglärm des innerstädtischen Flughafens. Trotz eines erfolgreichen Volksbegehrens wird „TXL“ am 8. November 2020 seine Pforten schließen. Wir sagen: „Danke und Adieu“ und freuen uns auf die bunte Zukunft auf dem Gelände.
MM