Stauf´s Kolumne Oktober 2016

Was war das vor etwas mehr als einem Monat für ein Aufreger, als es in den Medien hieß, die Bürger sollen sich wegen einer möglichen Bedrohungslage für fünf Tage mit Wasser und für zehn Tage mit Lebensmittel selbst versorgen können! Begründet wurde das mit möglichen Bedrohungslagen. Der Russe stehe zwar nicht mehr ante portas, hieß es, dafür aber sei u.a. die Bedrohung im Cyberbereich aktueller denn je mit der Folge von einem zeitweisen Zusammenbruch der öffentlichen Versorgung. Was das nun genau heißen sollte, wurde weitestgehend im Dunkeln gelassen. Längere Strom- und Gasausfälle, Wassersperrungen, Abschaltung von Fernheizungsanlagen dürften wohl gemeint sein. Was sofort nach dieser Mitteilung da war und wie Pilze aus dem Boden schoss, war die „German Angst“. Sie war überall zu spüren. Selbst auf unsere Migranten hatte sie sich blitzschnell übertragen. „Gibt es denn bald Krieg?“, hatte mich eine meiner Schwägerinnen besorgt gefragt … Auf das, was die Politiker da mal wieder angerichtet haben, möchte ich jetzt nicht eingehen, sondern mich auf das Thema der Vorratshaltung beschränken. Ein wenig Vorsorge ist doch völlig normal, zumindest war es das bei uns mal gerade in der kalten Jahreszeit. Das Einkellern von Kartoffeln, Äpfeln und Einwecken liegt nun solange auch nicht her. Und aus amerikanischen Serien wie Lassie und Fury – die Älteren von uns erinnern sich noch – wo des Öfteren die Familien aus ihren Häusern in die Keller flüchten mussten, weil mal wieder ein Hurrikan im Anmarsch war und nicht sicher war, ob das Wohnhaus den Sturm überstehen würde, ist die Vorratshaltung auch bekannt. Und das machen die Menschen in den betreffenden Regionen übrigens auch noch heute! Also bitte, wo ist jetzt das Problem für uns? Viel interessanter finde ich die Beantwortung der Fragen, wie und mit welchen Mitteln die Konserven geöffnet werden, wenn noch nicht einmal mehr ein mechanischer Dosenöffner in der Küche ist und wie man am besten die Raviolis ohne Strom und Gas warm bekommt, ohne dass gleich das ganze Haus in Flammen aufgeht. Kalte Konserven sind nicht wirklich jedermanns Sache. Herzlichst IHR Ulrich Stauf

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://die-dorfzeitung.de/staufs-kolumne-oktober-2016/