Zunächst bis Jahresende werden die beiden Stadtnatur-Rangerinnen Joanna Laß und Victoria Wölk im Bezirk unterwegs sein und das Umwelt- und Naturschutzamt in seiner Arbeit unterstützen. Hauptsächlich werden die Stadtnatur-Rangerinnen in den Schutzgebieten in Reinickendorf eingesetzt, insbesondere im Tegeler Fließ. Die Aufgaben der beiden sind dabei vielfältig und reichen vom Gebiets- und Umweltmonitoring bis hin zur Unterstützung praktischer Arten- und Biotopschutzmaßnahmen wie dem Anlegen von Blühwiesen, dem Bau von Benjes-Hecken, der Errichtung von Insektenhotels oder der Entwicklung und Umsetzung von Mahdkonzepten. Zusätzlich werden aber auch wissenschaftliche Daten erhoben, die dem Bezirk als Grundlage für zukünftige Entscheidungen, beispielsweise bei Renaturierungen oder Ersatzmaßnahmen, dienen können.
In allen vier Bezirken werden die Teams außerdem künftig Ranger-Touren anbieten und Netzwerkarbeit leisten, Umweltbildungsprojekte mit verschiedenen Akteur*innen realisieren und interessierten Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner*innen rund um Naturschutzfragen zur Verfügung stehen. Während der regelmäßigen Gebietsbegehungen werden die Stadtnatur-Ranger*innen darüber hinaus die Einhaltung bestehender Regelungen unterstützen, Störungen aufzeichnen sowie Nutzungskonflikte durch ihre Präsenz und Fachkenntnis zu mindern helfen.
Joanna Laß und Victoria Wölk sind zwei von insgesamt 22 Stadtnatur-Rangerinnen und Rangern, die unter Federführung der Stiftung Naturschutz Berlin in insgesamt elf Berliner Bezirken eingesetzten werden. Ziel des bundesweit einmaligen Pilotprojektes ist es, in enger Zusammenarbeit mit den Bezirken ökologisch bedeutsame Flächen in den Bezirken zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Joanna Laß hat an der Universität Potsdam ein Bachelorstudium der Geoökologie sowie ein Masterstudium in Ökologie, Evolution und Naturschutz abgeschlossen und war die vergangenen zwei Jahre bereits bei der Stiftung Naturschutz Berlin als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Victoria Wölk hat erfolgreich Landschaftsarchitektur auf Bachelor und Master an der TU Berlin studiert und arbeitete vor der Zeit als Stadtnatur-Rangerin in einem Landschaftsarchitekturbüro.
Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU) freut sich über den Einsatz in Reinickendorf: „Ich heiße die beiden Stadtnatur-Rangerinnen herzlich willkommen und freue mich auf die Zusammenarbeit. Auf Grund ihrer praktischen beruflichen Erfahrungen und der akademischen Ausbildung können uns die Rangerinnen tatkräftig in den Schutzgebieten im Bezirk unterstützen und es entstehen dabei viele Synergieeffekte. Sie nehmen insbesondere auch eine Vermittlerrolle zwischen Mensch und Natur ein und können durch gezielte Ansprachen Fehlverhalten korrigieren. Das ist gerade in den jetzigen Zeiten wichtig, in denen pandemiebedingt viel mehr Menschen in den Schutzgebieten unterwegs sind.“
Mit der Ausweitung des bundesweit einmaligen Pilotprojektes „Stadtnatur-Ranger“ auf die vier Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf und Treptow-Köpenick sind nun im gesamten Berliner Stadtgebiet Rangerinnen und Ranger unterwegs. Koordiniert durch die Stiftung Naturschutz Berlin leisten damit ab sofort 22 Stadtnatur-Ranger*innen breit gefächerte Arbeit, um ökologisch bedeutsame Flächen in den Bezirken zu erhalten und weiterzuentwickeln. Weitere vier Ranger*innen sind in Pankow aktiv, der als Bezirk einen eigenen Projektansatz verfolgt.
„Das Team der Stadtnatur-Ranger ist jetzt komplett. Unser Ziel ist es nicht nur, einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in unserer Stadt zu leisten. Die Ranger*innen werden auch als Ansprechpartner*innen für die Bürger*innen fungieren. Wir sind glücklich darüber, dass es uns gelungen ist, in einem strengen Auswahlverfahren Mitarbeiter*innen zu finden, die fachlich hoch qualifiziert und in besonderem Maße engagiert sind“, erklärt Annette Nawrath, Vorsitzende der Stiftung Naturschutz Berlin.
Das bundesweit einmalige Projekt, das im Mai 2020 offiziell gestartet ist, wird durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) finanziert. Trägerin des Projektes ist die Stiftung Naturschutz Berlin, die das Projekt für elf Bezirke in Zusammenarbeit mit der SenUVK und den bezirklichen Umwelt- und Naturschutzämtern umsetzt. Das Gesamtprojekt wird während der rund zweijährigen Laufzeit begleitend evaluiert. Dann soll entschieden werden, ob und wie der Einsatz der Ranger*innen nach 2021 weitergeführt wird.
Weitere Informationen zum Projekt unter www.stadtnaturranger.de
Die Stadtnatur-Ranger auf Facebook unter www.facebook.com/stadtnaturranger
Quelle: Bezirksamt Reinickendorf und Stiftung Naturschutz Berlin