Ab sofort können sich Fahrgäste und Interessierte auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Tegel über die bewegte Geschichte des Bahnhofs Berlin-Tegel informieren. Die Idee dazu hatten der Vorsitzende des Vereins I love Tegel e.V. Felix Schönebeck, Michael Grimm vom Geschichtsforum Tegel und der ausgewiesene Experte rund um die „Kremmener Bahn“ Lars Molzberger. Über mehrere Monate haben Schönebeck, Grimm und Molzberger mit Unterstützung des Historikers Frank-Max Polzin (besser bekannt als „Postmaxe“) ehrenamtlich drei Infotafeln erarbeitet und gestaltet, auf denen man die interessante Historie des Bahnhofs ab sofort entdecken kann.
Die Zeitreise beginnt am 1. Oktober 1893 als der einst kleine Bahnhof für das aufstrebende Bauerndorf Tegel seinen Betrieb aufnahm. Der Zug fuhr zu dieser Zeit neun mal täglich, was seinerzeit mehr als ausreichend war. Es folgt der Ausbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der Niedergang nach 1945. Nach dem zweiten Weltkrieg wird der Bahnhof in der Besatzungszeit zum „Gare Francaise“ für die französischen Alliierten. Während der deutschen Teilung steht der Zugverkehr für einige Jahre still. Seit 1995 verkehrt die S-Bahn wieder bis Tegel, seit 1998 sogar wieder bis nach Hennigsdorf. Von dort kann man heute über Tegel, Gesundbrunnen, Friedrichstraße und Südkreuz bis nach Teltow-Stadt fahren.
„Wir wollen mit diesem Projekt die bewegte Geschichte des Bahnhofs Berlin-Tegel für die Menschen erlebbar machen. Wir bieten mit den drei Infotafeln einen kompakten Einblick in die einzelnen Epochen und Entwicklungsschritte des Bahnhofs. Wir hoffen, dass sich möglichst viele Menschen daran erfreuen und etwas Neues über die Historie dieses besonderen Ortes lernen“, erklärt Felix Schönebeck.
Die Infotafeln wurden von der Firma WerbeManne in Tegel produziert. Das Projekt wurde von der S-Bahn Berlin GmbH unterstützt und aus Mitteln des Kiezfonds 2020 durch das Bezirksamt Reinickendorf gefördert. Für eine Förderung von Projekten in Tegel durch den Kiezfonds 2020 hatte sich der Bezirksverordnete Björn Wohlert in der Bezirksverordnetenversammlung mit einem Antrag erfolgreich eingesetzt.
Felix Schönebeck