Antisemitismus dulden wir nicht

Gestern Abend trafen sich die Jungen Liberalen (JuLis) zu ihrem regelmäßigen Bezirkstreffen. Neben einem Antrag, der die aktuelle Antisemitismusdebatte aufgreift, stand der Besuch des Journalisten Bernd TRÄGER auf der Tagesordnung. Herr TRÄGER steuerte passend zum Thema Antisemitismus einen Bericht über die aktuell mangelhafte Ausführung von Hinweistafeln für das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen bei. Auf diesen Schildern wird in sehr unpassender Weise die Gedenkstätte in einem Atemzug mit der Agentur für Arbeit aufgelistet. Mit Hinblick auf die bekannte zynische Inschrift im Eingangstor des ehemaligen Lagers „Arbeit macht frei“, ist das kein haltbarer Zustand. Dennoch ist seit 2016 nicht für geeigneten Ersatz gesorgt worden.

Der Bezirksvorsitzende Alexander BIBI erklärt dazu:

„Aus unserer deutschen Geschichte erwächst eine große Verantwortung für unsere Gesellschaft. Wir sind für die Verbrechen der Nationalsozialisten zwar nicht direkt verantwortlich, wir müssen aber dafür Sorge tragen, dass die Shoah nie in Vergessenheit gerät, denn sie ist untrennbar mit der deutschen Geschichte verbunden. Es ist vollkommen unangemessen, dass auf Hinweistafeln für ein ehemaliges KZ auch die Schriftzüge „Agentur für Arbeit“ oder „Gewerbehof Nord“ steht. Wir werfen diesbezüglich niemandem Absicht vor. Wir unterstellen den Verantwortlichen aber sehr wohl mangelndes Interesse an diesem unhaltbaren – gleichwohl einfach zu behebenden – Zustand, der einer schlichten Ignoranz der Lage gleichkommt. Wir fordern deshalb die Behörden in Oranienburg dazu auf, ihre Schilder umgehend durch die bekannten braunen Hinweistafeln auf Gedenkstätten zu ersetzen.“

Als weiteren Punkt unterstreicht BIBI:

„Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Sieht man sich die jährlichen Demonstrationen zum bald stattfindenden al-Quds-Tag an, an dem auch immer wieder zur Vernichtung Israels aufgerufen wird, wird deutlich, dass wir auch noch heute ein Problem mit Antisemitismus in unserer Gesellschaft haben.“

Deshalb fordert BIBI:

„Aufklärungs- und Präventionsarbeit muss zur gesellschaftlichen Aufgabe werden. Sie muss schon in der Schule beginnen, deshalb fordern wir als Junge Liberale eine grundsätzliche Überarbeitung der Lehrpläne. Dabei soll nicht nur grundsätzlich ein Gespür für Antisemitismus geschaffen werden, sondern auch hochaktuelle, wenn auch heikle Themen wie der Nahostkonflikt und der damit verbundenen israelbezogene Antisemitismus näher in den Fokus rücken. Auch Projekte des interkulturellen Austauschs sollen explizit staatlich gefördert werden.

 

 

Zur bildlichen Erläuterung der Schilderproblematik ein Kurzfilm von Bernd TRÄGER:

https://www.youtube.com/watch?v=L2dz4j5BKk8

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