Eine zusätzliche Möglichkeit, schnell und mit geringem finanziellem Aufwand die Auswahl an Oberstufenplätzen für Reinickendorfer Schüler zu verbessern, brachte die CDU-Fraktion über einen Dringlichkeitsantrag in die BVV-Sitzung am 14. November 2018 ein.
„Wir schlagen vor, an den Oberstufenzentren (OSZ) in Reinickendorf, zusätzlich zum berufsorientierten Abitur auch die Möglichkeit für ein allgemeinbildendes Abitur zu schaffen. Vorbild ist dabei das OSZ für Bürowirtschaft und Dienstleistungen in Prenzlauer Berg, wo dies bereits möglich ist“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der CDU, Tobias Siesmayer. „An den Oberstufenzentren in Reinickendorf gab es im vergangenen Schuljahr über 100 freie Plätze. Diese könnten bei entsprechendem politischem Willen bereits zum kommenden Schuljahr für Schüler zur Verfügung gestellt werden, die nach Beendigung der 10. Klasse an einer Integrierten Sekundarschule (ISS) ihre Schullaufbahn bis zum Abitur in Reinickendorf fortsetzen möchten.“
„Wir sind dagegen, für viel Geld und entsprechend langwierig mit Erweiterungsbauten zusätzliche Oberstufenplätze an bestehenden Integrierten Sekundarschulen zu schaffen – wie es eine andere Partei derzeit fordert“, ergänzt der Schulpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Harald Muschner. „Da in Reinickendorf nach Auskunft der Senatsschulverwaltung kein Mangel an Oberstufenplätzen herrscht, werden wir für den Ausbau keine zusätzlichen finanziellen Mittel erhalten. Bauen wir die Schulplätze mit eigenen Mitteln, fehlt dieses Geld an anderer Stelle im Schuletat und damit an allen anderen Schulen im Bezirk.“
Die CDU-Fraktion hat weitere Möglichkeiten vorgeschlagen, nach der 10. Klasse an der ISS die Schullaufbahn in Reinickendorf fortzusetzen. Dazu gehören Aufbauklassen an Gymnasien, die mit einer ISS kooperieren. Vorbild ist dafür die Sekundarschule am Schillerpark im Wedding, die sehr erfolgreich mit dem nahegelegenen Lessing-Gymnasium kooperiert. Der Bezirks-Elternausschuss Schule fordert dieses Modell auch für Reinickendorf. Zusätzlich wollen wir wieder zur Kooperation von ISSen ohne Oberstufe mit ISSen mit Oberstufe zurückkehren, um Schülern bereits ab Klasse sieben verbindlich eine Schullaufbahn bis zum Abitur zusagen zu können. Die Beendigung dieser Kooperation und der fehlende Bestandsschutz für bereits aufgenommene Schüler bewerten wir als Fehler, den wir korrigieren wollen.
Die in der Öffentlichkeit erhobene Behauptung einer abgestimmten Zusammenarbeit mit einer bestimmten Fraktion in der BVV in der Schulpolitik weisen wir entschieden zurück. Hier wird offensichtlich aufgrund fehlender Sachargumente die Schulpolitik als Spielfeld für parteipolitische Scharmützel missbraucht. Wir bleiben bei unserem jahrelangen Kurs, eine große Auswahl an Schulformen für Reinickendorfer Schülerinnen und Schüler bereitzustellen und stellen uns als CDU-Fraktion Reinickendorf weiterhin gegen die staatlich verordnete Einheitsschule für alle Schüler.