Liesl Karlstadt & Karl Valentin: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.

Das Duo Luise Lähnemann und Eckhard Greiner. Bild: Luise Lähnemann

Am 29. September findet um 18:00 Uhr im Labsaal Lübars die Veranstaltung “Liesl Karlstadt & Karl Valentin” statt. 

„Ich würd gern in der Lokomotiv mitfahrn, dann tät ich wenigstens das Unheil auf mich zu kommen sehen.“ So soll Karl Valentin zu seiner Partnerin Liesl Karlstadt gesagt haben, bevor sie zu einem Gastspiel nach Berlin 1928 reisten. Die selbstverfassten Texte, mit denen die beiden vor allem in den zwanziger und dreißiger Jahren auftraten, zeichnen sich durch einen spitzfindigen Humor aus. Sie waren dialektgefärbt und wurden oft jeden Abend neu von den beiden verändert und ergänzt. Ihr Erfolg ging weit über ihre Heimat München hinaus. Brecht, Tucholsky und Zuckmayer waren von Ihnen begeistert. Avantgardistisch werden die Texte zum Teil bezeichnet. Viele sehen sie sogar als Vorläufer von Becketts absurdem Theater.

Zur selben Zeit sind die Stücke sehr bodenständig. Es geht um die Schwierigkeiten im Alltag der kleinen Leute und deren Protest dagegen. Oft wird Valentin mit Charlie Chaplin verglichen. Beide sind nicht geniale Komiker gewesen, sondern komische Genies. Beide zeigen sich unfähig, die Welt der Verständigen zu verstehen, Charlie mehr aus Unschuld, Valentin mehr aus Eigensinn. Wir haben eine Palette mit Valentin−Texten zusammengestellt und den Vorteil, schon in Berlin zu sein.

Wir, das sind: Die Erdbebensammler. Luise Lähnemann und Eckhard Greiner.

Zwei aus dem Umkreis der Weißwurst-Grenze kommende Wahlberliner. Einmetereinundfünfzigkommafünf und Einmeterdreiundneunzig. Sie, ausgebildet an der Züricher Hochschule der Künste und am Lee Strasberg Theatre and Film Institute in New York, dazu eine Clownausbildung im Clownlabor Berlin. Er, ausgebildet am Europäischen Theaterinstitut Berlin. Beide tätig in allen möglichen Bereichen der darstellenden Kunst seit über 25 Jahren.

Zwei, die Spaß an der Liesl Karlstadt und dem Karl Valentin haben. Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. Von diesem bekannten Valentin-Satz bekommen sie die schöne Kunst und wir kümmern uns um die Arbeit. D.h. Wortwitzige hintergründige Valentin-Texte umrahmt mit jeder Menge schräger Musik und topaktuellen Texten. Entdecken Sie mit uns Valentin neu. Karl Valentin sagt: „Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut.“ Wir mögen und wollen diesen Abend − Sie dürfen sich trauen und vorbeikommen.

Der Eintritt kostet 18,- / 16,- / 7,-. Tickets und mehr Informationen unter: https://labsaal.de/events/kunst-ist-schoen-macht-aber-viel-arbeit/

Luise Lähnemann

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://die-dorfzeitung.de/karl-valentin-kunst-ist-schoen/

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.