Gedenken 9. November: Bürgermeisterin fordert Solidarität zwischen den Religionen

Bürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (Mitte), BVV-Vorsteherin Kerstin Köppen und Oberst Jens Roßmanith ehren die Opfer der Gewaltherrschaft. Bild: Bezirksamt Reinickendorf

85 Jahre nach der Reichspogromnacht legten das Bezirksamt Reinickendorf und die Bezirksverordnetenversammlung heute Nachmittag zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Kränze nieder. Die Veranstaltung am Mahnmal im Rathauspark stand dabei unter dem Eindruck des Terror-Überfalls der Hamas auf Israel vom 7. Oktober und der nachfolgenden antisemitischen Anfeindungen von Jüdinnen und Juden auch in Berlin.

Reinickendorfs Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner fand dazu klare Worte: „Dass Menschen in unserer Nachbarschaft, in Neukölln, das bestialische Morden der Hamas bejubeln, erschreckt und beschämt uns. Denn es geht um radikale Mörderbanden, die einen sogenannten ,Heiligen Krieg‘ gegen Israel führen und dafür ihren Glauben missbrauchend als Rechtfertigung in Anspruch nehmen.“ Mit Hoffnung sehe sie aber, dass sich inzwischen auch muslimische Organisationen und Moscheen in Deutschland mit Jüdinnen und Juden solidarisieren. 

 „Denn genau diese Solidarität zwischen den Religionen brauchen wir und ist heute so wichtig! In knapp einem Monat beginnt das Chanukka-Fest, das jüdische Lichterfest. Gerade in Berlin, in den vielen liebenswerten Kiezen, können wir aufeinander zugehen, miteinander feiern und gedenken. Auch miteinander reden und um Antworten ringen, wie der beste Weg für ein friedliches Miteinander aussieht“, sagte die Bürgermeisterin.

Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung gedachten zugleich der Vernichtung des tschechischen Dorfes Lidice 1942. Schülerin Mariella Jahn vom Europäischen Gymnasium Bertha von Suttner sprach bewegend über ihre Eindrücke von der vom Arbeitskreis Politische Bildung organisierten diesjährigen Jugendreise nach Lidice. Danach wurden als Zeichen des Erinnerns Blumen am Rosenbeet für Lidice niedergelegt.

Bezirksamt Reinickendorf

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