PETA bittet Berliner Zoo, die Tiere aufzunehmen
Berlin / Stuttgart, 15. September 2017 – Neues Zuhause statt Kochtopf: Mehr als 3.000 Amerikanische Sumpfkrebse wurden in den vergangenen Wochen im Berliner Tiergarten eingefangen. Einem Medienbericht zufolge sollen die Tiere gekocht und anschließend geschreddert werden. PETA fordert den Berliner Zoo nun in einem Schreiben auf, den sensiblen Tieren ein Zuhause zu schenken und sie so vor dem qualvollen Tod zu bewahren. Darüber hinaus appellierte die Tierrechtsorganisation an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK), die Krebse nicht zu töten und sich stattdessen mit dem Zoo in Verbindung zu setzen. Die SenUVK leitete die Nachricht daraufhin an das Fischereiamt weiter.
„Der Berliner Zoo sollte mittelfristig auf die Rettung von Tieren in Not umsatteln“, so Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Die Unterbringung der Sumpfkrebse könnte ein erster Schritt in diese Richtung sein. Bei mehr als 19.400 Tieren aus rund 1.400 Arten und einer Fläche von 33 Hektar ließe sich gewiss auch ein Plätzchen für die Krebse einrichten.“
Jedes Jahr werden in Deutschland Millionen Krebstiere bei lebendigem Leib in kochendes Wasser geworfen und sterben einen langsamen, qualvollen Tod. Einer Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) von 2005 zufolge verfügen Krebse über ein komplexes Verhaltensrepertoire, ein Bewusstsein, ein Gedächtnis sowie komplexe Gehirnstrukturen [4]. Internationale Studien beweisen, dass die Tiere Schmerzen und Angst empfinden, und auch zahlreiche Wissenschaftler und Juristen halten die Tötungsmethode für Krebstiere durch Kochen bei lebendigem Leib für inakzeptabel, da sie den Tieren Schmerzen zufügt [1] [2].
[1] Hirt, Almuth/Maisack, Christoph/Moritz, Johanna (2016): Tierschutzgesetz. Kommentar. S. 1011 f.
[2] Magee, B. & Elwood, R. W.: Shock avoidance by discrimination learning in the shore crab (Carcinus maenas) is consistent with a key criterion for pain. In: The Journal of Experimental Biology 216, 2013, S. 353-358(5).
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