„Shoot Selfies, Not Animals“-T-Shirt

PETAs T-Shirt „Shoot Selfies, Not Animals – Hunting Sucks“ / © PETA

PETA schenkt Christian Lindner „Shoot Selfies, Not Animals“-T-Shirt und bittet den FDP-Chef, der Jagd den Rücken zu kehren

Stuttgart, 14. September 2017 – Fotos statt Flinte: Christian Lindner arbeitet derzeit an der Erlangung eines Jagdscheines. PETA hat den Bundesvorsitzenden der FDP nun in einem Schreiben gebeten, grundsätzlich von der Jagd abzusehen und keine Tiere zu töten. Um die Botschaft zu vermitteln, dass Tiere höchstens mit der Kamera „gejagt“ werden sollten, legte die Tierrechtsorganisation zudem ein T-Shirt mit der Aufschrift „Shoot Selfies, Not Animals – Hunting Sucks“ als Geschenk bei. Anerkannten Experten zufolge besteht weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht eine Notwendigkeit für die Jagd. Insbesondere für die flächendeckende Tötung bestimmter Tierarten, wie beispielsweise Füchse, Iltisse und viele Vogelarten, liegt kein laut Tierschutzgesetz erforderlicher, „vernünftiger Grund“ vor. Hobbyjäger betrachten sie meist als Beutekonkurrenten oder töten die nützlichen Tiere zum Vergnügen. Diese „Freizeitbeschäftigung“ unter dem Deckmantel der „Naturverbundenheit“ ist nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar – PETA fordert daher ein Verbot der Hobbyjagd.

„Die Jagd ist grausam und überflüssig“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Wir bitten Christian Lindner, die Jagd kritisch zu betrachten und vom Töten von Tieren abzusehen.“

In ihrer heutigen Form beinhaltet die Jagd zahlreiche grausame Praktiken wie beispielsweise die Jagdhundeausbildung am lebenden Tier, die Baujagd oder die Fallenjagd, bei der jährlich viele Tiere regelrecht zerquetscht werden. Bei der Drückjagd sterben laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz bis zu 70 Prozent der Wildtiere nicht sofort [1]. Mit zerschossenen Knochen und schweren Wunden verstecken sich die Tiere oft tagelang und sterben einen qualvollen Tod.

Anerkannte Wildbiologen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht. So müssen dem renommierten Biologen Prof. Dr. Josef Reichholf zufolge die nahezu ausgerotteten Wölfe nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet [2]. Der Kanton Genf – in dem die Hobbyjagd seit 40 Jahren verboten ist – ist nur ein Beispiel hierfür. Hier reguliert sich die Natur in erster Linie von selbst. Die Folge: eine hohe Artenvielfalt und gesunde, stabile Wildtierpopulationen. Der Biologe Dr. Karl-Heinz Loske sieht in der Jagd lediglich ein überflüssiges Hobby, das der Befriedigung der Jagdlust der Jäger dient. Als er in jungen Jahren einen Jagdschein machte, wurde ihm schnell klar, dass dies nicht viel mit Natur- und Artenschutz gemein hat. Heute ist Dr. Loske ein anerkannter Experte für Landschaftsökologie, für den die Jagd aus ökologischer und moralischer Sicht nicht zu verantworten ist [3].

[1] Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (2010): Tierschutz und Bewegungsjagden. Stellungnahme der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT). Arbeitskreis Wildtiere und Jagd (AK 6).
[2] Reichholf, J. H.: Die Wahrheit über die Jagd – Evolutionsbiologe Prof. Josef Helmut Reichholf widerlegt Jägerlügen. TV-Dokumentation SWR BW. (15.05.2014).
[3] Loske, K. (2016): Das Wider der Jagd. TV- Beitrag WDR. Online abrufbar unter:
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/daheim-und-unterwegs/video-das-wider-der-jagd-fuer-biologe-karl-heinz-loske-ist-die-jagd-aus-oekologischer-sicht-nicht-zu-verantworten-100.html. (13.09.2017).

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