„Zu Fuß zur Schule“: Eltern am Campus Hannah Höch machen mobil gegen rücksichtslose Autofahrer

Verkehrsaufkommen vor der Schule. Bild: Björn Brodersen

Mit Plakaten, Info-Flyern und Wegmarkierungen haben Eltern am Campus Hannah Höch dafür geworben, dass die Schulkinder mit dem Auto nicht direkt vor der Schule abgesetzt werden. „Zu Fuß zur Schule“ – zumindest auf den letzten hundert Metern des Schulwegs – lautete das Motto des Aktionstags am Freitag, 22. September. Bereits am Vortag hatten besorgte Eltern und Schüler am Campus mit farbigen Markierungen die Fußwege der Schulkinder rund um die Reinickendorfer Gemeinschaftsschule gekennzeichnet. Am Freitagmorgen machten sie zusätzlich mit Flyern und Plakaten auf ihr Anliegen aufmerksam und sprachen bis vor die Schultore fahrende Autofahrer gezielt an.

Gerade morgens vor Schulbeginn steigt durch rücksichtsloses Verhalten von Autofahrern die Unfallgefahr für Kinder, die zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen, berichten Elternvertreter, die die Aktion mit initiiert hatten. Kritische Bereiche sind vor allem der Parkplatz zwischen dem Campus und dem Stadion an der Finsterwalder Straße, auf dem viele Eltern ihre Kinder aus dem Auto lassen, sowie die Feuereinfahrt an der Finsterwalder Straße. Nachmittags zu Schulschluss zeigt sich ein ähnliches Bild.

„Kinder, die den Parkplatz überqueren, um zu den Wohnhäusern hinter der Schule zu gelangen, sind mehrmals die Woche gefährlichen Situationen ausgesetzt“, erzählt eine Mutter. „Sogar Erwachsene werden auf den Gehwegen angehupt, wenn die Elterntaxis vor der Schule unzulässige Rangiermanöver starten.“ Auch auf Elternabenden und auf der Versammlung
der Elternvertreter, auf denen die Verkehrssituation Thema war, gab es zahlreiche ähnliche Berichte und Beschwerden über rücksichtsloses Verhalten von Autofahrern.

Die für mehr Sicherheit für ihre Kinder kämpfenden Mütter wünschen sich, dass autofahrende Eltern künftig ihren Wagen in den Seitenstraßen abstellen und ihr Kind zu Fuß das letzte Stück zur Schule bringen. Dabei könnten sich auch mehrere Eltern zusammenschließen und sogenannte „Laufbusse“ von vereinbarten Treffpunkten bis zum Campus organisieren – also die Kinder in Kleingruppen gesammelt von einem Erwachsenen zur Schule begleiten lassen.
Darüber hinaus fordern sie bauliche Veränderungen an der Finsterwalder Straße im Bereich vor dem Campus: unter anderem einen zusätzlichen Zebrastreifen, ein ausgeweitetes Parkverbot, eine Smiley-Geschwindigkeitsanzeige in der Tempo-30-Zone, eine bessere Kennzeichnung der Feuerwehreinfahrt des Campus, Bordsteinmarkierungen sowie eine Absicherung des Fußweges am Parkplatz durch Poller. Die eingeladene Reinickendorfer Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt und Verkehr, Julia Schrod-Thiel (CDU), war aus terminlichen Gründen nicht zu der Aktion am Campus Hannah Höch erschienen. Jetzt hoffen die engagierten Eltern der Gemeinschaftsschule, dass sie zusammen mit der Schulleitung des Campus die Verkehrssituation vor Ort begutachtet und weitere Maßnahmen bespricht.

Björn Brodersen, Campus Hannah Höch

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