Betäubungspflicht für Hummer

Petitionsübergabe und PETA-Demonstration vor Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin

Ein Herz für Hummer: PETA-Unterstützer demonstrieren am Valentinstag, 14. Februar, vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Berlin, um sich für eine Betäubungspflicht vor dem Kochen der Krebstiere stark zu machen. Eine Aktivistin mit Hummer-Bodypainting und Bikini legt sich bei niedrigen Temperaturen auf einen „Teller“. Um 11:30 Uhr übergibt die Tierrechtsorganisation dann einen Plastikhummer, der symbolisch für das Leiden der Tiere steht, sowie eine Petition mit rund 15.000 Unterschriften. PETA fordert, dass das BMEL eine gesetzliche Betäubungspflicht für Hummer und andere Krebstiere auf den Weg bringt, wie sie in der Schweiz und in Österreich bereits gilt.

„Es ist mittelalterlich, lebende Tiere unbetäubt in kochendes Wasser zu werfen. Der Todeskampf von Hummern kann mehrere Minuten dauern, in denen sie verzweifelt um ihr Leben kämpfen und versuchen, dem Tod zu entkommen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Eine Betäubung würde das Leid der Hummer zumindest lindern und aufgrund sinkender Nachfrage die Zahl der Opfer reduzieren“.

Internationale Studien zeigen, dass Krebstiere nicht nur Schmerzen, sondern auch Angst empfinden [1] [2]. Jährlich werden hunderttausende Hummer, überwiegend aus Kanada und den USA, nach Deutschland und Österreich importiert. Nach ihrem Fang werden ihnen die Scheren zusammengebunden und sie werden bewegungsunfähig in feuchten Styroporboxen gestapelt, um nach Europa geflogen zu werden. Vom Moment ihres Fangs bis zu ihrem Tod bekommen die Tiere nichts mehr zu essen.

Der älteste bekannte Hummer wurde auf 140 Jahre geschätzt und war 20 Kilogramm schwer. Hummer haben blaues Blut und erreichen Tiefen von über 400 Meter. Im Juni 2018 twitterte ein Mikrobiologe, dass ihre Zellen nicht altern, sondern sie mutmaßlich daran sterben, dass sie immer größer werden und ihr Exoskelett nicht mitwächst [3].

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.

WANN & WO
Datum: Donnerstag, 14. Februar 2019
Uhrzeit: 11:00–11:30 Uhr
Ort: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin
Kontakt vor Ort: Dr. Christian Arleth (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

[1] B. Magee & R. W. Elwood (2013): Shock avoidance by discrimination learning in the shore crab (Carcinusmaenas) is consistent with a key criterionfor pain. In: The Journal of Experimental Biology 216, S. 353-358.
[2] P. Fossat, J. Bacqué-Cazenave, P. De Deurwaerdère, J.-P. Delbecque, D. Cattaert (2014): Anxiety-like behavior in crayfish is controlled by serotonin.In: Science 344, S. 1293–1297.
[3] https://twitter.com/JUNIUS_64/status/1009808499805773824

Weitere Informationen:
PETA.de/LBML
PETA.de/Betaeubungspflicht-Hummer-Petition

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://die-dorfzeitung.de/betaeubungspflicht-fuer-hummer/