Termineinladung: Mit Elefantenhaken bewaffneter „Elefantenwärter“

Termineinladung: Mit Elefantenhaken bewaffneter „Elefantenwärter“ des PETA-ZWEI-Streetteams demonstriert mit riesigem Elefanten vor Zoo Berlin   

Einsatz des Elefantenhakens beenden: Mit einem zwei Meter großen aufblasbaren Elefanten und einem als Elefantenwärter verkleideten Aktivisten, der einen Elefantenhaken trägt, macht das PETA-ZWEI-Streetteam Berlin auf die leidvolle Unterwerfung der Rüsseltiere in Zoos aufmerksam. Die Aktion findet am 7. April 2019 von 12:15 bis 14:00 Uhr vor dem Zoo Berlin statt. Noch immer hält knapp die Hälfte der deutschen Zoos mit Elefanten die Tiere im sogenannten „direkten Kontakt“ – darunter auch der Zoo Berlin. Dabei kontrollieren Wärter sie mit einem sogenannten Elefantenhaken. Diese Methode bedeutet für diesensiblen Dickhäuter enormen psychischen Stress und Schmerzen. Der amerikanische Zoo-Dachverband AZA hat bereits 2012 eine Regelung zum verpflichtenden Umstieg seiner Mitgliedszoos auf den gewaltfreien „geschützten Kontakt“ getroffen – ein Vorbild, dem auch europäische Zoos folgen sollten. PETA appelliert deshalb an den Zoo Berlin, die Elefantenhaltung so schnell wie möglich zumindest auf den „geschützten Kontakt“ umzustellen.

„Elefanten im ‚direkten Kontakt‘ zu halten, bedeutet nichts anderes, als sie gewaltsam zu unterwerfen und ihren Willen zu brechen“, so Ina Voigt, Leiterin des PETA-ZWEI-Streetteams Berlin. „Der Zoo Berlin sollte diese auf Angst und Zwang basierende Haltungsmethode zum Schutz von Tier und Mensch zeitnah auf den ‚geschützten Kontakt‘ umstellen. Letztendlich kann es jedoch nur eine tierfreundliche und sichere Maßnahme geben: die Elefantenhaltung ganz auslaufen zu lassen.“

Zahlreiche Elefanten-Misshandlungen und Unfälle im „direkten Kontakt“

Von PETA veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen, wie Elefantenbabys im Zoo Hannover mit dem Elefantenhaken brutal bestraft werden, wenn sie nicht gehorchen. Ein Video aus dem Zoo Wuppertal zeigt zudem, wie den Rüsseltieren der Haken in die sensible Haut gestoßen wird und sie für Fotos mit Besuchern posieren und Tricks zeigen müssen. Einrichtungen wie die Zoos und Tierparks in Leipzig, Hamburg, Neunkirchen, Karlsruhe, Cottbus sowie teilweise der Zoologische Garten und Tierpark in Berlin halten weiterhin an der tierquälerischen Methode fest. Es gibt deutsche Zoos, die den „geschützten Kontakt“ bereits praktizieren, beispielsweise in Köln, Heidelberg und Münster. Bei dieser Methode befindet sich zum gegenseitigen Schutz ein Gitter zwischen Tier und Wärter.

Wegen des „direkten Kontakts“ zählt der Beruf des Elefantenwärters zu den gefährlichsten überhaupt. Seit 1982 wurden 90 Angriffe durch Elefanten in Zoos bekannt, infolge derer 40 Menschen starben und mehr als 50 Personen verletzt wurden, 20 von ihnen schwer. Allein in den vergangenen zehn Jahren gab es 17 Todesfälle, bei denen es sich überwiegend um Pfleger handelte [1].

Artgerechte Haltung systembedingt unmöglich

PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht dazu da sind, dass sie uns unterhalten. Die Tierschutzorganisation spricht sich grundsätzlich gegen die Elefantenhaltung in Zoos aus, da diese unabhängig von der Haltungsform nicht artgerecht möglich ist. In der Natur leben Elefanten in stabilen Sozialverbänden, wandern täglich viele Kilometer und erleben eine Vielzahl von Umweltreizen. Der Zooalltag hingegen ist geprägt von Bewegungsmangel, Beschäftigungslosigkeit und zerstörten Sozialstrukturen. Viele Elefanten in Zoos leiden unter schweren Verhaltensstörungen, was sich unter anderem im sogenannten Weben äußert, bei dem die Tiere mit Kopf und Körper hin und her schwanken. Das unnatürlich lange Stehen verursacht darüber hinaus Fuß- und Gelenkerkrankungen. Stress und Fettleibigkeit sind die Hauptgründe dafür, dass die Rüsseltiere im Zoo durchschnittlich deutlich früher sterben als ihre Artgenossen in freier Natur.

Im Zoo geborene Elefanten werden außerdem nicht ausgewildert. Vielmehr importieren Zoos auch heute noch Tiere aus freier Wildbahn, sogenannte „Wildfänge“, und tragen so zu ihrem Aussterben in der Natur bei. PETA fordert ein Nachzucht- und Importverbot für Elefanten in Zoos, damit die Haltungen mittelfristig auslaufen, und bittet alle Menschen, keine derartigen Einrichtungen zu besuchen.

PETA setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

 

WANN & WO

Datum: 7. April 2019

Uhrzeit: 12:15 – 14:00 Uhr

Ort: Vor dem Zoo Berlin, Hardenbergplatz 8, 10787 Berlin

Kontakt vor Ort: Ina Voigt (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

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