Zum Ende des Jahres erhielten nicht wenige Menschen in der Stadt wirklich nette Weihnachtsgeschenke: Die Kündigung des Arbeitsplatzes oder deren Ankündigung und das alles garniert mit einer weiteren Mieterhöhung. Wie das?
Zunächst stellte Air Berlin seinen Betrieb ein, Lufthansa bekam erwartungsgemäß die Filetstücke der Airline, worauf die Lufthansaaktie innerhalb von wenigen Wochen um knapp 50% stieg, den Tausende ehemaliger AirBerliner mit Arbeitslosigkeit oder wenn sie zu einem geringen Teil übernommen wurden, mit drastisch gesunkenem Gehalt bezahlten. Siemens machte einen Gewinn von 6,3 Milliarden Euro und kündigte an, allein in Deutschland 3400 Arbeitsplätze wegen schlechter Marktlage im Turbinenbau abzubauen. Und schließlich mussten auch die Regierungsvertreter zugeben, was die Spatzen schon lange von den Dächern pfiffen, dass die Einführung der gesetzliche Mietpreisbremse ein einziger Flopp war.
Marktlage hin oder her, Menschen sollten nun mal kein Spielball der Reichen und Superreichen sein. So wie ich es schon öfter bei Gelegenheit habe anklingen lassen, dass in diesem Land die Eigentumsverteilung an selbstgenutzten Wohnraum eine soziale Katastrophe ist, so sehr sind auch die Machenschaften von Lufthansa und Siemens zu geißeln. Dass Lufthansa seine nun marktbeherrschende Stellung in Deutschland ausnutzt und die Preise anhebt, war vorauszusehen, nicht aber der lächerliche Versuch des Konzerns, diese noch als „Einzelfall“ dazustellen. Und dass Siemens bei 6,3 Milliarden Gewinn auf einmal Tausende von Arbeitnehmern auf die Straße setzen will, darf man meiner Ansicht nach getrost als ein Verbrechen bezeichnen, denn das hätte man vom Management auch anders regeln können.
Mich würde es nicht wundern, wenn wir in diesem Land zunehmend unruhigen Zeiten entgegen gehen. Und was „hilft“ dagegen? Machen wir es in unseren Vierteln doch so wie im Kernland des ungebändigten Kapitalismus : Mauern wir uns doch einfach ein mit Kameras, Security-Guards., Einlasskontrollen, Polizei, Wachhunde und, und, und … . Herzlichst IHR Ulrich Stauf
Stauf´s Kolumne Februar 2018
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