Reinickendorfer Wald trotz Klimawandel stabil

 Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen, Umweltstadträtin Korinna Stephan und Forstamtsleiter Karl-Heinz Marx (v.r.) Bild: Bezirksamt Reinickendorf

Über den Zustand des heimischen Waldes in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels informierten sich Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen (SPD) und Umweltstadträtin Korinna Stephan (B90/Grüne) bei einem Rundgang im Tegeler Forst mit dem Leiter des dortigen Forstamtes, Karl-Heinz Marx. Dabei erfuhren sie viele Details über die positiven Eigenschaften des Waldes auf das Stadtklima. So kann die Temperatur in einem gut strukturierten geschlossenen Mischwald um bis zu neun Grad geringer sein als auf der Freifläche. Von 2018 bis 2020 gab es drei trockene Jahre. Diese führten auch im Reinickendorfer Wald zu Absterbe-Prozessen. Ziel sei es deshalb, die Biodiversität im Wald zu stärken und Kohlendioxid langfristig im Holz zu binden. Holz als Baustoff wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, etwa im geplanten Schumacher-Quartier, wo Europas größte Holzbau-Wohnsiedlung entstehen soll.
Das Ökosystem Wald in Reinickendorf ist dank eines hohen Mischwaldbestandes vergleichsweise stabil und soll sich über Adaptionsprozesse weiterentwickeln. Die Schutz- und Erholungsfunktion ist durch diese Mischung extrem gut ausgebildet. Der Reinickendorfer Wald besteht aus den Gebieten Jungfernheide, Tegelsee, Hermsdorf und Frohnau. Die Hauptbaumarbeiten sind: heimische Stiel- und Traubeneiche, Buche und Kiefern. Nebenbaumarten sind: Bergahorn, Feldahorn, Ulme, Linden, europäische Lärche etc. Der Wald ist gekennzeichnet durch seine gute Mischung von Sämlingen, Jungwuchs, Zwischenstand und Unterstand und einen hohen Anteil von Altbäumen. Stehendes und liegendes Totholz ist auf allen Flächen verbreitet.
Der Älteste Baum „Dicke Marie“ (Stieleiche) wurde letztes Jahr als erster Baum in die Liste der National-Erbe Bäume aufgenommen. Er ist der bislang der einzige Nationalerbe Baum, der ein richtiger Baum aus dem Wald ist. Alle anderen stehen als Einzelschöpfungen meist solitär. Der höchste Baum von Berlin war die Burgsdorf Lärche (41,05 m) und wurde jetzt durch eine Buche (43,15 m) im Nachbarbestand abgelöst. In Tegel sind die Bäume rund zehn Meter höher als die Bäume im Grunewald oder in Köpenick. In Reinickendorf gibt es zwei Wildgatter, zwei Waldspielplätze, einen Waldlehrpfad und eine Vielzahl von Naturbadestellen rund um den Tegeler See.

Bezirksamt Reinickendorf

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