Pandemie steigert Arbeitsbelastung im Standesamt Reinickendorf

Trauungen, Sterbefälle, schriftliche Verfahren – im Standesamt ist nach Darstellung
des Bezirksamtes an vielen Stellen Mehrarbeit entstanden.

Manche Meldungen klingen auf den ersten Blick trivial, sind aber bei genauerem Hinsehen doch spektakulär. So verhält es sich bei der Information, dass das Standesamt auch während der Corona-Pandemie und des Lockdowns für die Bürger da ist.

Neben zwei unbesetzten Stellen, die erst im Februar und März nachbesetzt werden, ist der Aufwand durch die Pandemie gleich mehrfach gestiegen: Viele Vorgänge werden nur noch schriftlich bearbeitet und benötigen damit länger. Hochzeiten wurden im Jahr 2020 angemeldet, dann aber nicht durchgeführt, so dass eine erneute Anmeldung erforderlich ist. Und letztendlich ist durch die Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen auch die Zahl der Todesfälle gestiegen.

In Reinickendorf werden vor diesem Hintergrund erhebliche Anstrengungen unternommen, damit das Standesamt auch in der derzeit schwierigen Situation einsatzfähig bleibt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standesamtes zeigen einen unermüdlichen Einsatz. Zusätzlich wurde Personal aus anderen Bereichen des Bezirksamts abgezogen und im Standesamt eingesetzt, damit auch weiterhin Bestattungsgenehmigungen innerhalb kürzester Zeit ausgestellt werden können. Wenn alle notwendigen Unterlagen vorliegen, erfolgt das noch am selben Tag oder am Folgetag.

Eine weitere Unterstützung konnte darüber hinaus über Reservestandesbeamtinnen und- beamten des Bezirks erzielt werden, die zumindest zeitweise bei Trauungen oder Geburtsurkunden aushelfen.

Bezirksstadtrat Maack (AfD) lobt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Der enorme Einsatz des Personals im Standesamt ist für mich eine der positivsten Erfahrungen der letzten Monate. Bisher ist es uns in einem enormen Kraftakt gelungen, im Standesamt alles am Laufen zu halten, auch wenn es hier und da sicherlich einmal etwas „ruckelt“. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass wir von Anfang an verhindert haben, dass Rückstände entstehen. Als die Situation Mitte Dezember dann eskalierte, sind die Bearbeitungszeiten zwar gestiegen, konnten aber weiterhin unter dem Berliner Durchschnitt gehalten werden.“

Bezirksamt Reinickendorf
29.02.2021

Effektive Bürgerämter und Standesämter

Der Senat hat am 16. Februar 2021 auf Vorlage von Innensenator Andreas Geisel den sechsten Bericht an das Abgeordnetenhaus zum Stand der Weiterentwicklung der Bürger- und Standesämter beschlossen. Der Bericht stellt den Status quo im zweiten Halbjahr 2020 dar.

In der ersten Lockdown-Phase befanden sich die Bürger- und Standesämter im Notbetrieb und erreichten berlinweit nur 40 – 50 % ihrer eigentlichen Leistungsfähigkeit. Mittlerweile wurde der Dienstbetrieb wieder schrittweise hochgefahren. Die Arbeitsplatzkapazitäten wurden unter Berücksichtigung aller notwendigen Schutz- und Hygienemaßnahmen wieder deutlich angehoben

Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport und die Bezirke haben bauliche und organisatorische Voraussetzungen für einen pandemiebedingten Regelbetrieb geschaffen. Zugleich wurden personalrechtliche Maßnahmen beschleunigt bzw. verstärkt. Die Stellenbesetzungsquote stabilisierte sich seit Juli 2020 zwischen 88,5% und 89 %. Die Öffnungszeiten wurden vereinheitlicht und betrugen in 11 von 12 Bezirken mindestens 35 Stunden pro Woche. Um den Rückstau in den wesentlichen Bürgeramtsdienstleistungen im Personalausweis-, Pass- und Meldewesen abzubauen, wurden dafür in allen Bezirken gesonderte online buchbare Terminkontingente geschaffen. Der Termin-Vorausbuchungszeitraum wurde auf 28 Tage festgelegt, um auf die dynamische Lage reagieren zu können. Eine Erweiterung ist lageabhängig möglich.

Die Anzahl der für den jeweiligen Monat gebuchten Termine stieg auf ca. 133.000 im Oktober 2020 und lag damit rund 10.000 über dem monatlichen Durchschnitt des Jahres 2019.

Quelle: Landespressedienst Berlin
16.02.2021

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