Das ÖPNV-Angebot hat insbesondere in den Randgebieten Reinickendorfs noch Ausbaubedarf. Nicht immer sind aber neue Buslinien oder höhere Taktzahlen eine passende Antwort. Um auf die Nachfrage nach flexibler Beförderung durch öffentliche Verkehrsmittel einzugehen, gibt es in Reinickendorf mehrere Ansätze.
Die FDP schlägt eine Kombination aus Ridepooling-Diensten und dem BerlKönig vor. Beim Ridepooling werden individuelle Fahrten unterschiedlicher Personen über einen Algorithmus gebündelt, also ähnlich einem geteilten Taxi. Zuletzt zog sich CleverShuttle als Wettbewerber in Berlin zurück. Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, David Jahn, wirft dem Senat vor: „Statt privaten Akteuren eine Chance zu geben, drängt der Senat sie mit dem BerlKönig und viel Steuergeld aus dem Markt. Dabei braucht es den BerlKönig nicht in der Innenstadt, wo das Mobilitätsangebot ohnehin groß genug ist.“ Er fordert Rechtssicherheit für Ridepooling-Dienste und eine Ausweitung des BerlKönigs in die Randbezirke. Letzteres hatte die CDU ebenfalls bereits 2018 gefordert.
Laut Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) handelt es sich beim BerlKönig allerdings nicht um ein mit Steuermitteln finanziertes Angebot, sondern um ein eigenwirtschaftliches Projekt der BVG mit dem privaten Partner ViaVan. Ziel ist, das Potenzial eines Ridepooling-Konzepts mit virtuellen Haltestellen in Berlin über einen längeren Zeitraum zu erproben.
Darüber hinaus wurde in der BVV im Oktober ein Antrag der CDU beschlossen, in dem die Ausweitung des BerlKönig-BC-Angebots nach Glienicke, Frohnau und Hermsdorf gefordert wird. Anders als der BerlKönig, der eher taxiähnlich genutzt wird, ist der BerlKönig BC eine Art Rufbus, der mittels App gerufen werden kann. Er ist aber ebenfalls ein von der BVG in eigener Regie betriebenes Projekt.
Der Senat führt derzeit Gespräche mit der BVG, um das Rufbusangebot am Stadtrand zu fördern.
DM