Menschliche „Leichen“ im Fischernetz – Aktion des freiwilligen PETA-ZWEI-Streetteams Berlin zumWelttag zur Abschaffung von Fischerei
Als Fische verkleidet und unter einem Fischernetz liegend protestiert das örtliche Streetteam von PETA ZWEI, der Jugendkampagne der Tierschutzorganisation PETA, am Samstag, 30. März, ab 14:00 Uhr auf dem Hackeschen Markt in Berlin. Anlass ist der dritteInternationale Welttag zur Abschaffung von Fischerei und Aquakultur. Jedes Jahr werden Milliarden Fische aus den Ozeanen gezogen. Sie ersticken langsam oder werden – meist ohne Betäubung – auf den Fischerbooten getötet. Unter dem Motto „Fischen tut weh“ soll die Aktion verdeutlichen, dass Meeresbewohner fühlende Lebewesen sind, die Schmerzen und Angst empfinden können.
„Könnten wir Fische schreien hören, würde sie niemand mehr essen“, so Ina Voigt, Leiterin des PETA-ZWEI-Streetteams Berlin. „Mit dieser Aktion möchten wir die Menschen auf das Leid der sensiblen und intelligenten Tiere aufmerksam machen. Es gibt unglaublich viele leckere, fischfreie Gerichte und es war nie einfacher, vegan zu leben.“
Der dritte Welttag zur Abschaffung von Fischerei und Aquakultur am 30. März 2019 ist Teil der Weltkampagne „Ein neuer Blick auf Fische“, die 2016 in der Schweiz und in Frankreich ins Leben gerufen wurde und sich seither international verbreitet [1]. Knapp 140 Organisationen nehmen an der Kampagne teil, viele veranstalten im März Aktionen für Fische und fordern das Ende der Fischerei – so auch PETA und ihre PETA-ZWEI-Streetteams, die ähnliche Aktionen in 21weiteren deutschen Städten durchführen. PETA erinnert daran, dass jedes Jahr zwischen 1.000 und 3.000 Milliarden Fische aus den Ozeanen gefangen und getötet werden. Weitere 450 bis 700 Milliarden werden gefangen, um aus ihnen Fischmehl und -öl für die Fütterung der 37 bis 120 Milliarden Fische herzustellen, die weltweit in Aquakulturen gezüchtet werden [2]. Hinzu kommen Milliarden Meerestiere, die als unerwünschter „Beifang“ in den Netzen landen und sterbend oder tot wieder über Bord geworfen werden.
Aus den Meerestiefen heraufgezogen leiden Fische unter der Druckverminderung, die dazu führen kann, dass ihre Augen aus den Höhlen treten und Organe reißen. Wenn sie nicht bereits in den Netzen zerquetscht werden, ersticken die Tiere an Bord oder werden ohne Betäubung aufgeschnitten. Auch auf Zuchtfarmen leiden Fische, da sie ihr gesamtes Leben auf engstem Raum in überfüllten Netzen oder Becken zusammengepfercht verbringen und häufig von Lachsläusen angefressen werden. Auf manchen Zuchtfarmen ist die Zahl der Fischläuse so hoch, dass einzelne Körperteile der Fische bis auf die Knochen abgenagt werden. Dabei zeigen wissenschaftliche Studien und Gutachten, dass Fische Schmerz spüren können [3] und intelligente und soziale Tiere sind; einige Arten benutzen Werkzeuge oder unterscheiden Menschengesichter [4]. Sie schließen enge Freundschaften, und manche Rifffische singen wie Vögel in der Morgen- und Abenddämmerung im Chor [5].
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Das PETA-ZWEI-Streetteam Berlin ist ein Verbund freiwilliger Unterstützer, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
WANN & WO
Datum: Samstag, 30. März 2019
Uhrzeit: 14:00–15:30 Uhr
Ort: Hackescher Markt, 10179 Berlin
Kontakt vor Ort: Ina Voigt (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)
[1] End-of-fishing.org.
[2] Fishcount.org.uk.
[3] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
[4] Balcombe, Jonathan P. (2016): What a Fish Knows: The Inner Lives of Our Underwater Cousins. Print.
[5] Bioacoustics, DOI: 10.1080/09524622.2016.1227940.
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