Kaninchen vom Umtausch ausgeschlossen

Kaninchen vom Umtausch ausgeschlossen: PETA appelliert an alle Tierfreunde, zu Ostern keine Tiere zu verschenken

Kaninchen sind keine Ostergeschenke: Rund um die Feiertage werben Zoohandlungen, Baumärkte und Züchter verstärkt mit Kleintieren, und viele Kinder wünschen sich zum Osterfest einen „echten Osterhasen“. Auf die anfängliche Euphorie folgt allerdings häufig Desinteresse oder die Erkenntnis, dass die Tiere doch zu anspruchsvoll sind. Viele Kaninchen werden schließlich ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben. Daher erinnert PETA anlässlich der bevorstehenden Ostertage daran, dass die Entscheidung, ein Tier aufzunehmen, nicht von einem Feiertag abhängen sollte. Die Tierschutzorganisation appelliert an alle Menschen, keine Tiere zu verschenken

„Kaninchen sind kein Spielzeug, das man nach den Feiertagen einfach wieder umtauschen kann. Eltern sollte bewusst sein, dass Kinder niemals allein die Verantwortung für die scheuen Tiere übernehmen können. Bei falscher Haltung können sie zudem aggressiv werden und beißen oder kratzen“, so Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin bei PETA. „Die Entscheidung muss daher wohlüberlegt getroffen werden – und zwar von der ganzen Familie.“

Soziale Tiere mit hohen Ansprüchen – Hintergrundinformationen

Kaninchen sind das drittbeliebteste „Haustier“ der Deutschen, doch sie gelten fälschlicherweise als pflegeleicht und für Kinder geeignet. PETA weist darauf hin, dass die Fluchttiere entgegen der oftmals niedlichen Darstellung in Büchern oder auf Grußkarten nicht zum Schmusen geeignet sind und hoheHaltungsansprüche haben. Obwohl die bewegungsfreudigen Nager mindestens einen Artgenossen um sich haben sollten, müssen viele von ihnen in Privathand ein Leben in viel zu kleinen Gehegen ohne Sozialpartner fristen. Neben den handelsüblichen Käfigen ist auch die in Zoofachgeschäftenerhältliche Kaninchennahrung in der Regel nicht bedarfsgerecht – geeignetes, abwechslungsreiches Futter zu beschaffen, kann sehr zeitaufwendig sein. Wer Kaninchen bei sich aufnehmen möchte, sollte bedenken, dass die dämmerungsaktiven Tiere in Gefangenschaft Nage-, Kratz- und Klopfgeräuscheverursachen, insbesondere nachts und am frühen Morgen. Um Nachwuchs zu vermeiden, sollten außerdem zumindest die männlichen Tiere kastriert werden. Zudem sind die Kleintiere relativ krankheitsanfällig, sodass Tierarztbesuche mitunter teuer werden können. „Wer Kaninchen bei sich aufnimmt, übernimmt eine verantwortungsvolle Aufgabe – und das für zehn Jahre oder mehr“, so Würz.

Tierfreundliche Geschenke
PETA weist darauf hin, dass das gut gemeinte „Geschenk“ allzu oft schon nach kurzer Zeit in einem der ohnehin bereits überfüllten Tierheime landet, ausgesetzt oder bei einem Umzug einfach zurückgelassen wird. Anstelle von echten Tieren empfiehlt die Tierschutzorganisation daher, mit Geschenken sowohl Zwei- als auch Vierbeinern eine Freude zu bereiten. Viele Tierheime, Lebenshöfe und Tierschutzvereine bieten beispielsweise Tierpatenschaften an. Für tierbegeisterte Kinder eignen sich auch Stofftiere oder Sachbücher, in denen sie Wissen über Tiere erlangen können. Fällt nach reiflicher Überlegung doch die Entscheidung, einem tierischen Begleiter ein Zuhause zu schenken, sollten Familien diesen über ein Tierheim oder eine Pflegestelle adoptieren.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisationsetzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

 

Weitere Informationen:

PETA.de/Kaninchenhaltung

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