Die Selbsthilfegruppe „Schlappohren“ aus Reinickendorf ist ein wichtiger Anlaufpunkt für hörbehinderte und hörgeschädigte Menschen, die mit Hörgeräten bzw. Cochlea-Implantaten ihren Alltag bestreiten müssen. Die Ohren der Teilnehmer haben buchstäblich „schlapp gemacht“, daher kommt auch der Name der Gruppe.
Das Problem: Trotz modernen Hörhilfen funktioniert das Hören bei weitem nicht so gut wie bei einem gesunden Menschen. Bei Schwerhörigen sind aufgrund des Hördefekts die Übertragungszeiten ins Hörzentrum stark verlangsamt und somit brauchen sie trotz Hilfsmitteln deutlich mehr Zeit, um alles genau zu hören, im Gehirn umzusetzen und letztendlich richtig zu verstehen. Für eine gute Kommunikation sind daher zusätzliche Hilfen für die Selbsthilfegruppe nötig. Nicht nur für die gemeinsamen Treffen sondern auch für Führungen, Veranstaltungen und Vorträge werden diese Hilfsmittel dringend gebraucht. Eine Teilnahme ist derzeit für die „Schlappohren“ noch unmöglich. Das soll sich nun ändern. Verschiedene technische Hilfsmittel werden dafür auf dem Markt angeboten, diese sind jedoch sehr kostenintensiv und für die meisten allein nicht zu tragen. Auch die Krankenkasse übernimmt diese Kosten nicht.
Daher baten die „Schlappohren“ Felix Schönebeck, Reinickendorfer Bezirksverordneter und Vorsitzender des I love Tegel e.V., um Unterstützung. Er startet nun gemeinsam mit den „Schlappohren“ einen Spendenaufruf, um finanzielle Mittel für die Selbsthilfegruppe organisieren. „Es ist ein wichtiges gesellschaftliches Ziel, den Alltag für Menschen mit Behinderungen barrierefrei zu gestalten. Dabei denkt man zuerst immer automatisch an Rollstuhlfahrer, aber Barrierefreiheit ist viel umfassender. Auch Hörbehinderten müssen wir ein barrierefreies Leben ermöglichen. Deshalb bitten wir gemeinsam um Spenden für die ‚Schlappohren‘, damit diese Menschen die Chance bekommen, am gesellschaftlichen Leben vollwertig teilnehmen zu können“, so Schönebeck.
Felix Schönebeck, I love Tegel e.V.