Gegen Bankenschließungen in Wittenau

Der Wittenauer Bezirksverordnete Björn Wohlert (CDU) sorgt sich nach den Filialschließungen dreier Bankinstitute um die Bargeldversorgung in Wittenau. Bild: Sonja Hartmann]

Nach der Commerzbank im Sommer 2016 und der Berliner Bank im April 2017 verlässt nun auch die Sparkasse den Kreuzungsbereich Wilhelmsruher Damm / Oranienburger Straße in Wittenau. Die Institute erklären die endgültige Entscheidung zur Schließung unisono mit dem veränderten Marktumfeld. Immer mehr Kunden nutzen Online-Banking und viele Filialen seien nicht mehr profitabel.
Der Wittenauer Bezirksverordnete Björn Wohlert (CDU) kritisiert dennoch die Bankenschließungen in Wittenau: „Für die älteren Wittenauer Bürger und Geschäftsleute ist dies eine verheerende Entwicklung! Ich erwarte vor allem von der Sparkasse, dass sie die öffentliche Kreditversorgung in Wittenau sicherstellt. Durch den Leerstand sind zudem Ansteckungseffekte zu befürchten, die die Vermietung von Ladengeschäften, besonders während der dreijährigen Baumaßnahme in der Oranienburger Straße, erschwert. Die Schließung von Bankfilialen wird oft als Signal des sozialen Abstiegs gedeutet. Auch deshalb darf diese immer nur das letzte Mittel sein. Die Kieze brauchen Stabilität und die Banken tragen hierfür eine enorme Verantwortung.“
Björn Wohlert hat in Gesprächen mit der Sparkasse zumindest erreicht, dass diese anstrebt, den SB-Bereich mit den Bargeldautomaten am Standort zu erhalten. Denn der einzige andere Sparkassen-Automat in dieser Ecke steht im U-Bahnhof – auf einer Zwischenebene, die mit dem Fahrstuhl nicht erreichbar ist. Darüber hinaus wirbt er weiterhin für einen zusätzlichen Geldautomaten am U-Bahnhof Rathaus Reinickendorf. Wohlert hat mit der Sparkasse außerdem verabredet, den Aufbau mobiler Dienste in Pflegeheimen und weiteren zentralen Orten in Wittenau ab Juli 2017 gemeinsam voran zu treiben, um die Beratung der Kunden auch ohne Filiale zu gewährleisten.
[Bild II mit Bildunterschrift: Björn Wohlert setzt sich für den Erhalt und bessere Öffnungszeiten der Postbank-Filiale in Wittenau ein. Bild: Sonja Hartmann]
Im Zusammenhang mit der Schließung der Banken in Wittenau haben sich zudem zahlreiche Wittenauer Bürger an den Wittenauer Bezirksverordneten Björn Wohlert gewandt und Kritik an den seit einiger Zeit bestehenden Öffnungszeiten des Postbank Finanzcenters in Wittenau für den Versand von Briefen und Paketen und Bankgeschäfte geäußert. Die Filiale hat während der Mittagszeit geschlossen. Zudem ist es an gleich mehreren Tagen vorgekommen, dass das Center aus „organisatorischen Gründen“ ganztägig nicht zugänglich war. Vielfach hält sich in der Wittenauer Bevölkerung auch das Gerücht, dass die Filiale irgendwann für immer schließen könnte. Die Postbank antwortete auf ein erstes Schreiben von Björn Wohlert mit einer guten Nachricht: Sie will den Standort in Wittenau definitiv erhalten. Die Einhaltung einer Mittagspause und die Schließungen seien dabei der personellen Situation geschuldet. Wohlert hat die Postbank nun aufgefordert, vor dem Hintergrund, dass sie die letztverbliebene Bank in Wittenau mit Kundenberatung und für die Cashgroup sein wird, wieder mehr Personal einzustellen und zu den alten Öffnungszeiten ohne Mittagspause und kurzfristige ganztägige Schließungen zurück zu kehren. Bis zum Redaktionsschluss der „Unser Wittenau“ lag noch keine weitere Antwort der Postbank vor.
Am 7. August 2017 ab 19 Uhr lädt der Wittenauer Bezirksverordnete Björn Wohlert (CDU) zu einer Bürgersprechstunde zu den Bankenschließungen in Wittenau ein. Nach Anmeldung per E-Mail an wittenau@cdu-reinickendorf.de oder telefonisch unter der Rufnummer 030 – 555 710 74 werden der Veranstaltungsort und weitere Informationen bekanntgegeben.

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