Die Schildower Straße ist eine unverzichtbare Verbindungsstraße zwischen dem Norden Berlins und seinem Umland. Eine Sperrung würde einen zusammengewachsenen Kiez zerteilen, zusätzlichen umweltschädigenden Verkehr erzeugen und Verlagerungen des Verkehrs in andere Wohngebiete auslösen. Außerdem entsteht zurzeit ein unnötig hoher Geräuschpegel bei Fahrten durch die Schildower Straße. Wir erkennen an, dass eine Verringerung des Autoverkehrs nicht durch Sperren erzeugt werden, sondern Alternativen zum Autoverkehr angeboten werden sollten.
Wir fordern die Verantwortlichen des Bezirks Reinickendorf auf, die Polarisierungen zu diesem Thema aufzulösen und einen konstruktiven Dialog im Waldseeviertel und mit dem Berliner Umland einzuleiten.
Wir bringen in einen solchen Dialog den folgenden Vorschlag ein:
- Die Schildower Straße wird grundsaniert und mit einer „Flüster“-Fahrbahndecke ausgestattet. Kopfsteinseiten und Verkehrshindernisse werden beseitigt, um ruhig gleitendes Fahren zu ermöglichen.
- Auf einer Straßenseite wird ein ausreichend breiter, sicherer Fahrradschnellweg eingerichtet, der über den Waldseeweg bis zum S-Bahnhof Hermsdorf verlängert wird. Glienicke wird gebeten, diesen Streifen bis zur Hauptstraße zu übernehmen.
- Parken wird nur auf der Seite zugelassen, die nicht für den Fahrradschnellweg genutzt wird.
- Um eine durchgehend asphaltierte Straßendecke für Radfahrer bis zum S-Bahnhof Hermsdorf zur Verfügung zu stellen, wird im Waldseeweg zwischen Hermsdorfer Damm und B 96 zumindest der Fahrradstreifen asphaltiert.
- Am S-Bahnhof Hermsdorf wird ein Fahrradparkhaus gebaut, welches eine sichere Verwahrung auch teurer Fahrräder ermöglicht.
- Die Einhaltung der 30er-Zone wird strikt kontrolliert, ggf. durch Dialog-Displays sowie mobile und stationäre Blitzer.
Wir sind auch offen für Alternativen, sofern sie keine Straßensperrungen mitten in unserem Wohnquartier vorsehen.
Dr. Helmut Bodensiek, Initiative Offene Nachbarschaft