Sommerferienbeginn in Berlin: So finden Tierhalter den perfekten Katzensitter – PETA-Expertin gibt Tipps
Berlin / Stuttgart, 13. Juli 2017 – Wichtig, aber nicht immer einfach: Tierhalter kennen die Situation – der lang ersehnte Sommerurlaub steht an und die geliebte Katze kann nicht mitgenommen werden. Damit die Samtpfote bestens versorgt ist und Tierfreunde ihren Urlaub unbeschwert genießen können, sollten sie sich rechtzeitig Gedanken um die Betreuung ihres Lieblings machen. Dörte Röhl, Tierärztin und Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, hat eine Woche vor Sommerferienbeginn einige hilfreiche Tipps für Katzenhalter zusammengestellt.
„Ein guter Katzensitter ist Gold wert“, so Dörte Röhl. „Wer einige wichtige Tipps beherzigt, schützt sich und sein Tier vor einem möglicherweise folgenschweren ‚Fehlgriff‘“.
Vorab: Katzen sollten in der vertrauten Umgebung bleiben, denn anders als Hunde sind sie stark an ihr Umfeld gebunden. Doch nicht immer ist dies möglich.
- Ein nettes Lächeln ist keine verlässliche Referenz. Tierhalter sollten sich vorab ausgiebig über den potenziellen Katzensitter-Kandidaten informieren. Bestenfalls gibt es im Internet Referenztexte oder Erfahrungsberichte anderer Tierhalter.
- Persönliches Vorabtreffen: Wichtig ist ein erstes Kennenlernen, zu dem sich Tierhalter einen Fragenkatalog über die Pflege und die Bedürfnisse von Katzen überlegen sollten. Faustregel: Falsche Antwort – falscher Sitter.
- Bestenfalls alles schriftlich festhalten: Es ist wichtig, einen Vertrag über die besprochenen Leistungen abzuschließen, der auch die Frage klärt, ob der Sitter haftbar gemacht werden kann, sollte die Katze krank werden, einen Unfall haben oder sterben. Niemand geht gerne vom Schlimmsten aus, aber im Fall der Fälle hilft eine schriftliche Fixierung der Abmachungen.
- Tägliches Statusupdate: Eine tägliche kurze Info zum Stand der Dinge verschafft Sicherheit und Vertrauen auf beiden Seiten. Der Katzensitter teilt in der Regel gerne seine schönen Erfahrungen, die Tierhalter können beruhigt ihren Urlaub genießen und im Falle kleiner „Unregelmäßigkeiten“ sofort reagieren oder Tipps geben.
- Besonderheiten, Krankheit oder Unfall: Es ist wichtig zu vereinbaren, dass der Katzensitter im Ernstfall (nach erfolgter Erst- und/oder Notversorgung) schnellstmöglich Kontakt zum Katzenhalter aufnimmt. Dieser kennt das Tier am besten und kann Ratschläge geben oder den Urlaub notfalls unterbrechen, um selbst vor Ort zu sein.
- Telefonnummer von Freunden hinterlegen: Es bietet sich an, nicht nur die eigenen Kontaktdaten, sondern auch die eines Freundes oder Familienmitglieds zu hinterlassen, der/das sich mit Katzen auskennt. Am besten gut sichtbar in der Wohnung anbringen, z. B. am Kühlschrank.
- Ebenso unerlässlich sind die Rufnummern des Haustierarztes und des tierärztlichen Notdienstes, damit Tiersitter rund um die Uhr einen veterinärmedizinischen Ansprechpartner haben.
- Auch die Nummer eines Taxiunternehmens kann im Notfall wertvolle Zeit einsparen.
- Notfallprävention – was sich zunächst etwas merkwürdig anhört, kann Leben retten: Katzenhalter sollten in mehreren Zimmern Wasserschälchen aufstellen. Sollte dem Sitter selbst etwas passieren (was natürlich niemand hofft), stellt das drohende Verdursten eine wesentlich größere Gefahr für Katzen dar als das Verhungern.
- Regelmäßige Besuche von Familie/Freunden oder anderen der Katze vertrauten Personen: Eine Person, die sich mit Katzen auskennt, sollte alle paar Tage vorbeischauen und nach dem Rechten sehen.
- Wenn nur eine Katzenpension infrage kommt: Sollten Tierhalter eine geeignete Katzenpension gefunden haben, müssen sie sicherstellen, dass diese eine Genehmigung nach § 11 des Tierschutzgesetzes hat. Diese wird benötigt, da es sich bei der Betreuung und Pflege um eine besondere Verantwortung handelt. Das gilt übrigens auch für gewerbliche Tiersitter.
- Eine Hand wäscht die andere: Viele Tierschutzvereine oder örtliche Tierheime führen Listen von verantwortungsbewussten Tierhaltern, die nach dem Motto „Pflegst du mein Tier, pflege ich dein Tier“ gerne die Urlaubsbetreuung übernehmen und bereit sind, die Katze nicht nur mit Futter und Wasser, sondern auch mit Streicheleinheiten zu versorgen.
- Gerne (aber nicht zu viele) Sorgen machen! Dann fallen Tierhaltern vielleicht noch weitere sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen ein.
Wenn die Katze nicht in der gewohnten Umgebung betreut werden kann und ein Transport zur Urlaubsbetreuung ansteht, muss das Tier dazu bewegt werden, möglichst freiwillig in die unvermeidliche Transportbox zu gehen. Dies bedeutet mitunter Stress für Mensch und Tier. Eine gute Vorbereitung kann hier Abhilfe schaffen. Tierhalter sollten ruhig und gelassen bleiben, die richtige Transportbox wählen und rechtzeitig für den „Ernstfall“ üben.
PETA wünscht eine angenehme Reise und der zu betreuenden Katze einen lieben und verantwortungsbewussten Sitter.
Weitere Informationen: