Stauf´s Kolumne Juli 2018

Heute gibt es mal eine kleine Anleitung für Politiker, wie sie am besten still und leise, aber ganz „demokratisch“ Gesetze und Beschlüsse durch den Bundestag ohne nennenswerten Widerstand bringen können. Der bisherige Trick, dafür eine Fußball- WM oder EM, bei der die ganze Republik quasi einem Rausch verfallen und sich für nichts anderes zu interessieren scheint, zu instrumentalisieren, ist mittlerweile zu bekannt und dürfte auch nicht mehr funktionieren. Nein, es muss etwas anderes her, das die gesamte Bevölkerung auf Dauer beschäftigt und von Politik ablenkt. Wie wäre es denn damit, wenn man die mittlerweile schon viel diskutierte zeitliche Begrenzung der Führerscheine einführen würde, so wie es in „Trump´s own Country“ der Fall ist? Und das mit der Begründung, dass es gerade die Senioren sind, die einen Unfall nach dem anderen bauen? Eine solche Regelung, wenn alle zwei Jahre die Fahrprüfung in Theorie und Praxis mit allem, was dazu gehört, zu wiederholen ist, würde nicht nur die Bevölkerung hinreichend beschäftigen, sondern auch Prüfungsgebühren in Millionenhöhe und vor allem neue Arbeitsplätze im Bereich der Fahrausbildung schaffen. Von einer Erhöhung der Verkehrssicherheit ganz zu schweigen. Es könnte eine Win-Win-Situation für alle daraus werden. Nur ist es aber leider so, dass die Begründung mit den unfallträchtigen Alten nicht so richtig zieht, weil es nämlich die Gruppe der 18 bis 24 jährigen Autofahrer ist, die nach einer Erhebung aus dem Jahr 2015 des Bundesamts für Statistik in zwei Dritteln der Fälle die Hauptschuld an einem Unfall trugen. Und im Übrigen dürfte in absehbarer Zeit auch das autonome Fahren Usus werden und dafür braucht man kein Verkehrswissen mehr.
Projekt gescheitert? Nein, erstens vergehen bis dahin noch etliche Jahre wenn nicht Jahrzehnte, und es gibt gottlob immer mehr Radfahrer, die man eben auch nicht mehr länger ungeprüft in den Straßenverkehr entlassen sollte. Diesen sollte man aber schon entgegenkommen und ihnen mindestens die Überland- und Autobahnfahrten ersparen. Also, liebe Volksvertreter, es geht immer noch etwas … .

Herzlichst

IHR Ulrich Stauf

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