Gegenwärtig sind die Bauarbeiten …

Gegenwärtig sind die Bauarbeiten an der A10 im Rahmen einer Grunderneuerung und auch teilweisen Erweiterung voll im Gange. Fast täglich gibt es Sperrungen, Umleitungen, Staus u.s.w. Sicherlich ist das Meiste davon notwendig und fast nicht vermeidbar. Mit den Bauarbeiten werden aber auch die Kreuzungen mit anderen Verkehrswegen auf Jahrzehnte hin neu festgelegt. Man sollte meinen, weil das so ist, würde man diese Kreuzungen auch für die unterführten bzw. überführten Verkehrswege großzügig neu festgelegen.  Leider ist das nur z. T. so und das liegt meines Erachtens vor allem an der fehlenden Achtsamkeit der Verwaltungen und politischen Gremien der Baulastträger der kreuzenden Verkehrswege und an den  Straßenverkehrsbehörden der Landkreise. Hier werden schlicht weg einmalige Chancen für Jahrzehnte verschlafen.

Der Bauaufwand, personeller, materieller und finanzieller Art, rekrutiert sich vor allem an den sogenannten „Ohnehinaufwendungen“. Ich will damit sagen, eine Brücke, die 1-2 m breiter oder länger als zwingend notwendig wird,  kostet nicht viel mehr als die mit 1-2 m geringerer  Länge bzw. Breite. Das weiß ich mit ziemlicher Sicherheit aus 40igjähriger Tätigkeit in dem Bereich,  behaupten zu können.  Das bißchen mehr an Material wirkt sich im Gesamtpreis kaum bei Angeboten und Abrechnungen aus. Das bißchen Mehr an Länge und Weite ist aber häufig sehr, sehr wichtig für die Verkehrsteilnehmer der kreuzenden Verkehrswege, vor allem für Radfahrende.

Zwei Beispiele aus meiner Nähe, die nicht nur mich berühren. Seit Jahrzehnten besteht die Forderung nach einem Radweg von Pinnow nach Velten an der L20. Gott sei Dank wird der eigentliche Kreuzungsbereich über die A10 mit einem Brückenüberbau versehen, der auch einseitig einen separaten Radweg zulässt, aber die Rampenbereiche werden vorerst noch nicht so ausgebaut, obwohl diese auch völlig neu hergestellt werden. Das kann  kein vernünftiger Mensch verstehen. Das Straßenverkehrsamt, der Landesverkehrsbetrieb und die schlafwandlerische Bauverwaltung in Hohen Neuendorf finden das offenbar normal und in Ordnung. Der Rest wird sicherlich irgendwann kommen, aber er könnte und müsste gleich kommen.

Schlimmer sind noch die Verhältnisse an der Kreuzung der L30 mit der A10 bei Buchhorst. Autobahnen sind, wo keine ordentliche Kreuzung möglich ist, ziemliche Barrieren. Radwege vom Mühlenbecker Land in Richtung Bernau und Wandlitz, immerhin attraktive Nahziele, sind eine völlige Fehlanzeige. Gestern stelle ich bei meiner Radtour nach Bernau fest, daß die neue Kreuzung der L30 mit der A10, in diesem Fall ist es eine Unterführung des niederrangigen Weges mit der Autobahn, genau in den selben Abmaßen wiederhergestellt wird, wie es der Bestand war und z. T. noch ist. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, aber es ist ganz offenbar so die bauende Absicht. Die Unterführung war schon immer ein Nadelöhr. Als Radfahrer schwitzt man auf dem Weg von Buchhorst nach Schönwalde Blut und Wasser, wie permanent und schnell der Kraftverkehr an den Radelnden vorbei saust. Für Radelnde gibt es auf den ca. 2 Kilometern  aber keine Alternative, ab dem Landkreis Barnim gibt es dann herrliche Radwege. Warum verschläft die Gemeinde Mühlenbecker Land, die Straßenverkehrsbehörde aus Oberhavel und der Landesbetrieb diese zeitgebene Chance. Die neue Brücke ist im Bau und es wird sicherlich sich daran nichts mehr ändern lassen, aber darüber sollten Sie dennoch berichten.  Dies ist aus meiner Sicht ein Skandal und es sollte irgendein Ersatz noch im laufe der Baumaßnahmen an der A10 als Korrektur geschaffen werden. Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung.

Mit freundlichem Gruß Horst Tschaut

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