Das Interesse am Betrieb des Strandbads Tegel ist nach wie vor ungebrochen, obwohl das Strandbad seit 2016 geschlossen ist. Im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens, das nach 10 Wochen am 30.11.2018 beendet wurde, haben ingesamt 16 Bewerber bei der Berliner Immobilien Management GmbH (BIM) ihr Interesse am Strandbad Tegel bekundet. Die BIM führt dieses Verfahren im Auftrag der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) durch.
„Selbst unter ungünstigen Rahmenbedingungen gibt es zahlreiche ernstzunehmende Interessenten für den Betrieb des Strandbads Tegel. Mit einigen konnte ich mich in den letzten Wochen persönlich austauschen. Das Ziel, das Angebot über den saisonale Badebetrieb hinaus um weitere Angebote zu erweitern, eint alle mir bekannten Bewerber. Klar ist aber auch, dass Bäder-Betriebe und Senat einem privaten Betreiber Starthilfe geben müssen. Bei Themen wie der nicht mehr vorhandenen Abwasserkanalisation, der fehlenden Busverbindung, der schlechten Parkplatzsituation und bei den zwingend erforderlichen Investitionen dürfen sich beide nicht aus der Verantwortung stehlen“, fordert Felix Schönebeck von I love Tegel.
Bis 11. Januar 2019 sollen die eingereichten Interessenbekundungen ausgewertet werden. Am 14. Januar werden die Auswertungsergebnisse an die BBB übermittelt. Nach Prüfung der eingereichten Interessenbekundungen und Konzepte wird die Geschäftsführung der BBB Infra den Aufsichtsrat über das Ergebnis unterrichten. Im Anschluss wird über die Fortführung der Vermarktung und das zu wählende Vergabeverfahren entschieden.
„Ich habe die klare Erwartungshaltung, dass das Verfahren schnellstmöglich weitergeführt wird. Mir wurde signalisiert, dass eine Hand voll geeigneter Interessenbekundungen vorliegen. Nun sollte man schnell Nägel mit Köpfen machen und neben der Langzeitplanung auch eine Zwischennutzung für den Sommer 2019 verfolgen. Das Strandbad Tegel muss endlich wieder für die Reinickendorfer geöffnet werden“, erklärt der Reinickendorfer Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen (CDU).
Sein Kollege Stephan Schmidt (CDU) sieht dabei auch den Senat in der Pflicht: „Wenn schon ein privater Betreiber Aufgaben der öffentlichen Hand übernehmen soll, dann sollte man ihn zumindest insofern unterstützen, dass er nicht nur ein Grundstück ohne Abwasserleitungen und mit maroden Gebäuden vorfindet. Hier ist der rot-rot-grüne Senat gefragt. Ansonsten wird sich am Ende nur schwer ein Investor finden, der all diese zusätzlichen Lasten auf sich nimmt.“