Runder Tisch sieht erfreuliche Entwicklung am Flughafensee in Tegel

Felix Schönebeck und die Eheleute Ralf und Edith Hoyer am Flughafensee

Runder Tisch sieht erfreuliche Entwicklung am Flughafensee in Tegel: spürbar mehr Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit

Ein Rekord-Sommer geht in Reinickendorf zu Ende und mit ihm eine lange Badesaison. Ganze 825 Sonnenstunden wurden in diesem Sommer in Berlin registriert. In den beiden Jahren zuvor waren es mit rund 660 deutlich weniger. Auch der Tegeler Flughafensee wurde von viel mehr Badegästen genutzt, als in den vergangenen Jahren, auch weil das Strandbad Tegel geschlossen blieb. Dennoch wurden die Probleme bezüglich der Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit nicht größer, sondern gingen spürbar zurück.

„Die Entwicklung am Flughafensee ist ein herausragender Erfolg. Sie ist das Ergebnis gemeinsamer Arbeit von Ehrenamtlichen und Behörden und zeigt, dass sich unser jahrelanges Engagement endlich auszahlt. Wir haben alles unternommen, damit dieses Naherholungsgebiet wieder seinen Namen verdient. Und nun haben wir trotz des Rekordsommers die Kehrtwende erreicht: es ist sicherer und sauberer geworden am Flughafensee. Viele Menschen, die das Areal gemieden haben, kommen wieder gern hierher”, freut sich Felix Schönebeck vom Verein “I love Tegel”. Er hatte gemeinsam mit der Bürgerinitiative Flughafensee von Edith und Ralf Hoyer schon im vergangenen Jahr alle Akteure an einen Runden Tisch geholt. Unter den Teilnehmern waren damals wie heute Bezirksamt, Polizei, NABU, Forsten, Bundesimmobilienanstalt und Anwohner. Ziel war, das Hin und Her von Zuständigkeiten zu beenden und gemeinsam konstruktive Lösungen zu erarbeiten. Das erwarten die Menschen. Dieses Engagement trägt nun Früchte.

Ordnungsstadtrat Sebastian Maack resümierte, dass man trotz eines extremen Sommers die Lage vor Ort im Griff gehabt habe. Besonders häufig wurden Verstöße gegen die Leinenpflicht für Hunde, das Grillverbot und Shisha-Pfeifen, eher seltener Lagerfeuer und illegales Zelten von den Außendienstmitarbeitern festgestellt und sanktioniert. Das Ordnungsamt sei bei Badewetter fast täglich zwei Mal vor Ort präsent gewesen. Etwas Luft nach Oben sieht Maack bei der Dienstzeit des Allgemeinen Ordnungsdienstes (AOD). Während aktuell keine Einsätze in der Nacht möglich sind, wird jetzt eine neue Vereinbarung des Landes mit Hauptpersonalrat angestrebt, die auch Nachteinsätze des Ordnungsamtes ab 2019 ermöglichen würde. Außerdem soll diese Vereinbarung Einsätze in Zivil ermöglichen, was ein noch effizienteres Vorgehen ermöglichen würde. Auch die zum Ende der Badesaison aufgehängten Hinweisschilder zeigen Wirkung und haben zu einem Rückgang von Ordnungswidrigkeiten aufgrund von Unwissenheit geführt.

Axel Quitsch, Leiter des Polizeiabschnitts 11, bewertet die Sicherheitslage in diesem Jahr als deutlich besser, als in den Vorjahren. Es gebe keine deliktspezifischen Schwerpunkte am Flughafensee. Insgesamt gebe es deutliche Rückgänge bei allen Delikten. Vor allem aber habe sich die Zahl der Diebstähle, Nötigungen, Drohungen und Sachbeschädigungen deutlich reduziert. Die Polizei hat in diesem Jahr zehn planmäßige Einsätze vor Ort durchgeführt, teilweise in Zusammenarbeit mit dem Reinickendorfer Ordnungsamt, um die Präsenz vor Ort noch stärker zu demonstrieren.

“Die Einschätzung der Sicherheitsbehörden deckt sich mit meinen Beobachtungen und den Rückmeldungen, die ich aus der Nachbarschaft erhalte. Klar ist, dass nicht jede Ordnungswidrigkeit oder Straftat immer verhindert werden kann, aber das Sicherheitsgefühl ist am Flughafensee durch die Präsenz der Beamten spürbar gestiegen”, stellt Schönebeck fest. Polizei und Ordnungsamt wollen 2019 am bisherigen Konzept festhalten.

Auch in Sachen Sauberkeit hat das Landschaftsschutzgebiet in diesem Jahr eine enorme Aufwertung erfahren. Seit Mai befinden sich 44 neue Mülleimer der BSR auf dem Areal. Täglich kommt ein BSR-Team und reinigt den gesamten Bereich rund um See. “Ich habe den Flughafensee seit Jahren nicht mehr so sauber gesehen. Was die BSR hier tagtäglich leistet ist unglaublich. Diese Entwicklung ist für Mensch, Tier und Natur gleichermaßen erfreulich”, so Schönebeck.

Relativ unklar ist nach wie vor, wie sich die Grundstücksverhältnisse verändern werden. Die Bundesimmobilienanstalt teilte mit, dass die Übertragung des Grundstücks vom Bund ans Land Berlin schon sehr weit fortgeschritten seien. Umso befremdlicher war es für die Wahlkreisabgeordnete Emine Demirbüken-Wegner, dass der Umwelt-Senat zum zweiten Mal keinen Vertreter entsandte. Sie sieht die Zusammenarbeit am Runden Tisch als gutes Beispiel, wie ehrenamtliches und hauptberufliches Engagement Dinge im Positiven voranbringen können. Dass sich ausgerechnet die Senatsdienststellen bislang fast komplett raushalten und damit nichts einbringen, sei  “skandalös”.

In Anbetracht der Analyse der diesjährigen Sommersaison schauen die Teilnehmer des Runden Tischs zuversichtlich auf das Jahr 2019. “Mit leicht angepassten Konzepten werden alle Akteure mit Sicherheit dazu beitragen, dass sich die gute Lage stabilisiert und noch weiter verbessern wird”, ist sich Schönebeck sicher.

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