Der Bürgerverein in der Gartenstadt Frohnau hat erstmals im Herbst 2015 eine detaillierte Bestandsaufnahme des Zustandes sämtlicher Straßenabschnitte in Frohnau durchgeführt und diese Untersuchung im Frühjahr 2018 nochmals aktualisiert. Im Vergleich zu 2015 hat sich die Situation – trotz einzelner Straßensanierungen – in der Gesamtbilanz leider weiter verschlechtert. Hierzu beigetragen hat neben dem voranschreitenden Verschleiß insbesondere die Umleitung der schweren Doppeldecker der Buslinie 125 im September 2017 infolge der Sperrung der Zeltinger Straße über einige unzureichend dafür geeignete Wohnstraßen.
Die zum aktuellen Zeitpunkt de facto als nicht mehr befahrbar eingeschätzte Straßenabschnitte haben heute mittlerweile eine Länge von fünf Kilometern; darunter befinden sich einige für das Regenwasserableitungssystem in Frohnau wichtige Straßen.
Auf Basis der aktualisierten Zustandsbewertung des Frohnauer Straßennetzes und in Konsequenz der sich kontinuierlich weiter verschlechterten Straßenqualität fordert der Bürgerverein die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirkes Reinickendorf, die Parteien in Reinickendorf und das Bezirksamt Reinickendorf im Rahmen eines Memorandums auf, die Straßengrundsanierung für die besonders schlechten Straßenabschnitte unverzüglich in Angriff zu nehmen.
Dabei betont der Bürgerverein, dass eine einfache Oberflächensanierung und insbesondere eine bloße Ausbesserung mit Asphaltklecksen („schwarze Augen“) nicht ausreicht, da dies die jahrelang hingenommenen erheblichen Schädigungen im Untergrund des Straßenaufbaus nicht nachhaltig beseitigt. Zudem sind durch die wichtige Funktion der Straßen im Regenwasserableitungssystem Frohnaus und durch den Denkmalcharakter der Gartenstadt zukünftig hohe technische und gestalterisch Anforderungen an die Umsetzung der Straßensanierung zu stellen, um eine dauerhafte Verbesserung zu erreichen.
Der Bürgerverein bietet der Verwaltung an, die von ihm im Rahmen des „Straßen Information und Management Systems“ (SIMS) erarbeitete Straßenbewertung in die Erstellung der Prioritätensetzung hinsichtlich der zukünftigen Straßensanierung einzubinden. Ausdrücklich zu begrüßen ist, dass es bereits erste positive Signale dazu aus der Verwaltung gibt. Notwendig ist in Zukunft eine langfristige angelegte und gegenüber den Bürgern transparent gestaltete Erneuerungsplanung.