Stephan Schmidt: Heiligenseer Grabensystem muss neu berechnet werden

Endlich wieder Durchfluss ermöglicht: der Wiesengraben Ende November 2017
Die Kleine Anfrage 18-12692 finden Sie in der Anlage.

Mit einer erneuten Anfrage zum Heiligenseer Grabensystem wollte der Wahlkreisabgeordnete für Heiligensee, Konradshöhe, Tegelort und Tegel, Stephan Schmidt (CDU), das vielen Grundstückseigentümern und Bewohnern der betreffenden Siedlungsbereiche auf den Nägeln brennende Thema einer langfristigen Sicherstellung eines funktionierenden Entwässerungssystems auf die Tagesordnung setzen. Die Antworten des Senats weisen in die richtige Richtung, sind aber nach Schmidts Worten noch nicht als endgültige Lösung anzusehen.

Stephan Schmidt: „Ich freue mich zunächst, dass durch meine ständigen Nachfragen auch der Senat offensichtlich sensibilisiert wurde und alle Gräben nun grundlegend gereinigt werden. Beim Wiesengraben kann man sogar so weit gehen, von einer Wiederherstellung des Grabenprofils zu sprechen. Hier gab es in der Vergangenheit deutliche Versäumnisse bei der tatsächlichen Pflege, von einer jährlichen Beräumung, wie behauptet, kann hier nicht die Rede sein.

Meiner Ansicht nach wird das allein aber nicht ausreichen. Die Antwort des Senats bestätigt, dass das ganze System auf einem Plan aus den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts basiert. Das Entwässerungssystem diente dabei nicht zur Senkung des Grundwasserspiegels, wohl aber zur Ableitung des überschüssigen Regenwassers. Im Laufe der Jahrzehnte wurden etliche Veränderungen an den Gräben vorgenommen, es hat sich aber auch Heiligensee sehr verändert.

Meine Frage nach den Verdichtungen im Siedlungsgebiet allein in den letzten 10 Jahren ergibt, dass es mittlerweile unzählige Flächenversiegelungen auf den Grundstücken und Einleitungen großer Straßenflächen gibt. Weitere Einleitungen, etwa von der Autobahn, sind dem Senat nicht bekannt, wohl aber möglich. Es stellt sich nun die Frage, ob das Grabensystem nicht insgesamt neu berechnet werden müsste. Eine weitere Frage ist, ob der Heiligensee in der Tat nur die Funktion als Badesee haben sollte, oder ob seine frühere Funktion im Rahmen der Entwässerung nicht doch benötigt wird.

Zur Klärung dieser Fragen, die letztlich auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel und den in Zukunft erwarteten größeren Regenmengen zu sehen sind, erwarte ich eine enge Zusammenarbeit des Senats mit den Bürgern in Heiligensee. Es ist keine Zeit mehr zu vertun, noch so einen Sommer, wie in diesem Jahr können wir uns nicht leisten.“

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