Der Fuchsbezirk ist gesegnet mit einer Vielzahl besonderer Angebote: Das Segelprojekt für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche in Tegel gehört sicher zu den spektakulärsten. Am Sonntag, dem 14. Juli, öffnete das Schülerbootshaus am Schwarzen Weg zum Tag der offenen Tür.
Der Landesverband des Bundes zur Förderung Sehbehinderter beweist seit 1977, dass Segeln für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche in Tegel nicht nur möglich, sondern ein großer Erfolg ist. Berlinweit ist es das einzige Programm dieser Art, und über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bereits von insgesamt 38 Betreuern die Grundkenntnisse des Segelns erlernt.
Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) war sehr bewegt vom Können und Willen der Nachwuchssegler: „Viele sehbehinderte Kinder und Jugendliche gehen auf Regelschulen, wo der Konkurrenzkampf zwischen den Schülern sehr groß ist. Oft hören Kinder mit Sehbeeinträchtigung: Du kannst das nicht, weil Du ja nicht gut siehst. Doch in Ihrem Verein gibt es keinen Konkurrenzkampf, sondern jeder kann nach seinen Fähigkeiten in einem geschützten Raum trainieren.“
Für diese Kinder sei es inzwischen selbstverständlich, allein in einem Boot zu sitzen. Segeln bedeute für sie ein besonderes Gefühl der Freiheit, begleitet von einem Motorboot, um Hinweise zu erhalten. Beim gemeinsamen Sport in der Natur werden Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl gestärkt. „Besonders wichtig in unserer Gesellschaft, die noch zu viele Barrieren kennt“, so die Bürgermeisterin.
Die beeindruckende Vereinsarbeit findet heute Anerkennung durch Behörden, Politik und benachbarte Segelvereine, sogar ein Film mit dem schönen Titel „Blind Date mit dem Wind“ ist entstanden. Die Bürgermeisterin dankte allen Ehrenamtlichen mit Monika Kuperion und Stefan Kuperion an der Spitze: „Ein großes Dankeschön an diese zwei wundervollen Menschen, die mit viel Energie und Freude Kinder und Jugendliche begeistern. Ich wünsche allen immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!
Bezirksamt Reinickendorf