Ehe bezeichnet eine durch Naturrecht, Gesellschaftsrecht und Religionslehren begründete und anerkannte, gefestigte Form einer Verbindung zweier Menschen. Gemeint ist die Ehe als staatlich geregelte Einrichtung, nicht das Zusammenleben.
Dagegen
Die Ehe als verbindliche, auch der Gemeinschaft verpflichtete Institution entspricht dem Grundbedürfnis des Menschen nach Sicherheit und Geselligkeit. Kleine Einheiten wie die Familie sind das Gerüst der Gesellschaft. In der Ehe verpflichten sich die Partner zu Treue, gegenseitiger Fürsorge, Verlässlichkeit. Auch für das Heranwachsen von Kindern ist die Geborgenheit ein Muss. Mit ihrem „Ja“ übernehmen erwachsene Menschen ganz bewusst ihre Verantwortung gegenüber dem Partner und der Gesellschaft. Damit geht eine klare Entscheidung einher. Die damit verbunden Verantwortung: Liebe, Achtung des anderen, gemeinsames wirtschaftliches Handeln, Kinder erziehen, spätere Pflege etc. wird gut überlegt angenommen. Menschen sind soziale Wesen, brauchen Kontinuität in Beziehungen, Vertrauen, sich geliebt fühlen. Geborgenheit ist besonders auch für die Kindererziehung wichtig. Deshalb hat die Ehe weiterhin ihre Berechtigung.
Dafür
Jede Familie hat ihre Tradition, ihren besonderen Nestgeruch zusammengesetzt aus Gewohnheiten und speziellen Umgangsweisen. Wenn zwei Menschen heiraten treffen zwei verschieden Familiengewohnheiten aufeinander, was so belastend sich auswirkt wie ein Kulturschock beim Aufeinandertreffen zweier Kulturen. Nur, dass man bei der Vermischung zweier Kulturen auf diese Veränderungen eingestellt ist. Bei der Vereinigung von zwei Menschen aus einer Kultur erwartet man diese Differenzen zunächst nicht und ist ihnen entsprechend hilflos ausgeliefert. In dem Sammelkorb Ehe sammeln sich hormongesteuerte Sexualität, wirtschaftiche Verknüpfung und Aufzucht von Kindern. Die Entscheidung zu einem ehelichen Zusammenleben wird häufig von „Liebe“, einer hormonellen Basis eingeleitet. Wie naiv ist es anzunehmen, dass zwei Menschen, die aufeinander fliegen, sich körperlich voneinander angezogen fühlen, die in der Verliebtheitsphase am liebsten ständig zusammen sind, dass diese beiden Menschen auch wirtschaftlich zusammenpassen? Wer garantiert, dass nicht der eine Schulden macht, der andere eher sparsam ist und unter der Leichtlebigkeit des einen leiden wird? Warum setzt man selbstverständlich voraus, dass diese beiden auch in der Lage sind zusammen Kinder groß zu ziehen, was bekanntermaßen eine Menge schlafloser Nächte, weitere Mühen und Verzicht enthält? Die sexuelle Anziehungskraft schwächt sich im Laufe der Jahre ab bis hin zum Verschwinden. Verzicht auf lustvolle Sexualität kann zu Depressionen führen und die körperliche Gesundheit einschränken. Warum muss das unbedingt durch eine Ehe gefordert werden? Wir haben eine hohe Scheidungsrate, die nicht zurückgeht, weil sich Partner auf die Dauer besser verstehen, sondern weil sowieso weniger Menschen heiraten. Akzeptieren wir doch das was ist und schaffen die Ehe ab.