Per Dringlichkeit hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Reinickendorf das Bezirksamt ersucht, die Planung für die Senheimer Straße umgehend so anzupassen, dass die Bäume in der Straße erhalten bleiben (Drucksache – 1852/XXI). Dort sollen 60-80 Bäume gefällt werden. Diese Bäume sind durchschnittlich 60-70 Jahre alt – der Älteste wohl bereits 91 Jahre. Mit den Fällungen wurde kürzlich begonnen. Die Dringlichkeit wurde auf der gestrigen BVV federführend in den Haushaltsausschuss und zur Mitberatung in den Ausschuss für Ordnung, Umwelt, Grünflächen und Natur sowie den Ausschuss für Mobilität und Tiefbau überwiesen. Diese Ausschuss-Sitzungen sind öffentlich.
Ebenfalls auf der gestrigen BVV wurde eine Einwohneranfrage gestellt, mit dem Ziel den Erhalt der Straßenbäume in der Senheimer Straße zu erwirken (Drucksache – 1838/XXI). Die zuständige CDU Stadträtin machte in ihrer Antwort deutlich, dass die Planungen bereits aus dem Jahr 2015 stammen und man sich als Bezirksamt an eine Bauplanungsunterlage aus dem Jahr 2007 halten werde. Auch das vom Fragesteller gewünschte Moratorium um die Fragen von Denkmalschutz, Alleeschutz und Baumschutz mit entsprechender Expertise und unter Beteiligung der Anwohner*innen und der Umweltverbände zu erörtern, schloss sie aus, da alle relevanten Untersuchungen bereits erfolgt seien und die betroffenen Fachämter des Bezirksamts längst gegengezeichnet hätten. Bereits in die Investitionsplanung der Jahre 2015 und 2019 wurde die Baumaßnahme in der Senheimer Straße mit einem finanziellen Budget mehrerer Millionen Euro aufgenommen. Die ursprüngliche Planung sah eine Realisierung der gesamten Maßnahme bis Ende 2021 vor.
Der Grüne Bezirksverordnete Andreas Rietz machte gestern deutlich, dass er die Fällung der 60-80jährigen überwiegend gesunden Bäume nicht nachvollziehen kann. Mit Verweis auf die geringe Parkdichte in der Straße, schlug er vor, dass man die Bäume auf der Ostseite der Straße nicht fällen müsse, wenn man nur auf der einen Straßenseite einen Parkstreifen behielte. Andreas Rietz sagt: „Es scheint absolut nicht erforderlich hier zwei Parkstreifen anzulegen und dafür Bäume zu fällen. Auch wenn einige Bäume krank sind, könnte bei verantwortungsvoller Überarbeitung der Planung ein Großteil der Bäume, die das Straßenbild der Senheimer Straße prägen, dort Schatten spenden, Sauerstoff produzieren und dadurch noch viele Jahre aktiv Klimaschutz für Menschen in Berlin und Reinickendorf leisten würden, erhalten bleiben.“
Judith Crawford, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Bündnis 90/ Die Grünen Reinickendorf