Reinickendorfs frisch ins Amt gekommene Einsamkeitsbeauftragte Annabell Paris stellte sich heute auf einer Pressekonferenz im Rathaus erstmals persönlich den Journalistinnen und Journalisten vor. Gemeinsam mit Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) gab sie einen Ausblick auf die ersten konkreten Schritte ihres künftigen Handelns. „Wenn man die Einsamkeit effektiv bekämpfen will, muss man zunächst erkunden, wo die betroffenen Menschen leben. Dazu werten wir gerade Daten aus den einzelnen Kiezen aus, um die sozialen Angeboten in der Nähe passgenau zu vermitteln. Ein ganz wichtiger Schritt wäre, die Ärztekammer für das Land Berlin ins Boot zu holen“, erläutert Annabell Paris die Herangehensweise im Bezirksamt.
Höhepunkt soll im Dezember der künftig jährlich geplante Einsamkeitsgipfel sein. Damit verbunden ist eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Einsamkeit, die Planung von Broschüren und Informationsmaterial sowie von Kampagnen und Aktionen.
Die Bürgermeisterin sieht vor allem die Arztpraxen als Chance, mit Bedürftigen in Kontakt zu kommen: „Es sollte z. B. den niedergelassenen Ärzten ermöglicht werden, Rezepte für Maßnahmen zur ‚Sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe‘ auszustellen, die dann mit den Krankenkassen abgerechnet werden können.“
Die neue Beauftragte betrachtet sich in allen Belangen zum Thema Einsamkeit als Ansprechpartnerin sowohl für das Bezirksamt als auch für externe Partner. Sie sei zudem mit der Rahmen-Konzepterstellung gegen Einsamkeit unter Berücksichtigung bereits vorhandener konzeptioneller Vorstellungen und Ansätze (z.B. „80plus“) sowie deren fortlaufende Weiterentwicklung betraut. Ihr obliegt die Koordinierung und Zusammenführung verschiedener Verwaltungskonzepte gegen Einsamkeit, einschließlich der Evaluation von Projekten im Bezirk auf deren Wirksamkeit. Außerdem kümmert sie sich um die Vernetzung und Verstetigung unterschiedlicher und sich ergänzender Initiativen gegen Einsamkeit auf Bezirksebene (ggf. unter Einbeziehung der zuständigen Senatsverwaltung, Wohlfahrtsverbände oder sonstigen Institutionen). Diesbezüglich ist schon für den 28. Februar ein erster Runder Tisch im Bezirksamt Reinickendorf geplant.
Bezirksamt Reinickendorf