Stellungnahme zur beabsichtigten Bebauungsplanungsänderung in Bergfelde – Mitte

Herr Schuh redet in der Regionalpresse Unsinn und das Bauamt der Stadt und die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises folgen offensichtlich und bereitwillig einer falschen Argumentation. Ich begrüße Wohnungsneubau rund um den S-Bahnhof Bergfelde. Es darf aus meiner Sicht auch eine über die bestehenden Verhältnisse verdichtete Bebauung sein. Es ist und wird der Ortsteilkern sein. Da muss auch eine dreigeschossige Bebauung erlaubt sein. Bei intensiver Bebauung sollten Bürger und zuständige kommunale Verwaltungen aber auch darauf drängen, daß das zukünftige Stadtbild und die stadttechnische Erschließung den Anforderungen einer verdichteten Bebauung entsprechen. Aber daran hapert es. Herr Schuh baut langweilig kasernenartig ohne jeglichen Pfiff, ohne sich an Gelände- und Flächensituationen anzupassen. Dafür wird von passivhausnahen Standard geschwafelt. Das bewegt die grün-benebelte Politik, so daß alles Andere, was schlecht und ungeklärt ist unterm Teppich bleibt. Nun hat es in jüngster Zeit zweimal lang und stark geregnet mit Schadensfolgen in Siedlungsgebieten, die aber vermeidbar gewesen wären, wenn denn stadttechnisch alles in Ordnung gewesen wäre. Man muss halt vorausschauend bauen und unterhalten. Das geht, wenn ein verantwortlicher Ingenieurgeist das Sagen hat. Deutschland verabschiedet sich leider mehr und mehr davon. Wer verbliebene naturnahe Räume erhalten will, muss auch dort, wo gebaut wird, die Bauflächen intensiv ausnutzen. Das geht natürlich gar nicht, wenn aus Kostengründen ein Bauen im Erdreich generell ausgeschlossen wird. Herr Schuh behauptet auf seinem Gelände wäre das Schichtenwasser im März noch bei -3,8m gestanden und jetzt wäre das Grundwasser schon bei-0,7m anzutreffen. Er verwechselt da was in seinem Bestreben, schlicht billig zu bauen, nämlich die Begrifflichkeiten. Erstens die erste grundwasserführende Schicht, ist bestenfalls -15m unter Gelände anzutreffen und Schichtenwasser gibt es halt je nach Regensituation der letzten Zeit bis auf Geländehöhe. Das Immo-Schuh- Gelände wird durchschnitten von dem tiefliegenden viergleisigem Berliner Außenring. Dieser hat noch nie im Grundwasser gestanden und die neben den Gleisen legende „Tiefenentwässerung“ zur Abführung von Schichtenwasser liegt mindesten 3,5m unter dem Schuhgelände. Die Bahn entwässert zuverlässig Schichtenwasser im Freispiegelgefälle seit Jahrzehnten in Vorfluter Richtung Birkenwerder und Richtung Schönfließ. Auch das Bebauungsgebiet Bergfelde Mitte ließe sich so entwässern. Autostellplätze ließen sich also bequem in der Minus–Eins-Ebene unterbringen. Aber Herr Schuh möchte sich überhaupt von der Stellplatzfrage entsorgen. Seine künftigen Mieter können doch ihre Autos im umliegenden Wohngebiet parken. Da gibt es ja Straßen, vor hundert Jahren gebaut, die sind 8m breit. Die Bewohner dieser Straßen werden sich freuen, wenn sie vor ihrer Gartentür keinen Stellplatz mehr finden. Aber so kommt es eben, wenn Politik und Verwaltung versagen. Und Herr Schuh reibt sich die Hände, er für seinen Teil baut so billig es geht, nimmt dafür aber später Mieten als hätte er auch Allgemeinkosten getragen.

Horst Tschaut

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