Kinder tummeln sich auf der Straße – Berliner Verkehrssenatorin eröffnet Spielstraßen-Aktion

Kinder tummeln sich auf der Straße. Bild: Hanna Halfon, Kirchenkreis Reinickendorf

„Unsere Kinder brauchen öffentlichen Raum zum Spielen. Sie sollen ihre Nachbarschaft einmal anders kennenlernen als an normalen Tagen“, sagte Manja Schreiner bei der feierlichen Eröffnung der Berliner Spielstraßen-Aktion am Freitag in der Kamekestraße in Reinickendorf-Ost. Die Berliner Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt eröffnete die temporäre Spielstraße zwischen Hoppe- und Herbststraße im Hausotter-Kiez am diesjährigen internationalen autofreien Tag stellvertretend für alle 40 Spielstraßen des Tages in der ganzen Stadt. Auch in den kommenden beiden Jahren stehen die Mittel für das Spielstraßenprojekt zur Verfügung, sagte sie. 

„Besonders für Kinder ist es befreiend, Raum zum Spielen in der Stadt zurückzugewinnen. Aber auch Erwachsene profitieren von autofreien Zonen und ruhigen Straßen. Die Lebensqualität wird dadurch enorm gesteigert“, sagte Thomas Harms, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Reinickendorf, bei der Eröffnung, die vor dem Kinder- und Familienzentrum KreativFabrik stattfand, das seit zwölf Jahren von der evangelischen Kirche getragen wird.

Seit 2020 organisieren die Mitarbeiter:innen der KreativFabrik im Rahmen der Vernetzungsrunde Hausotterplatz zusammen mit anderen Trägern in dem wirtschaftlich und sozial schwierigen Umfeld regelmäßig Spielstraßen-Tage in der Kamekestraße, an denen die Kinder, Familien, Anwohner und Gäste den temporär gewonnenen Raum zum Spielen, Reden und Genießen nutzen können. In 2023 gab es fünf Termine über den Sommer hinweg.

„Die Spielstraße ist ein ganz wichtiges Zeichen in die Gesellschaft hinein, das heute hier gesetzt wird, nämlich zu sagen: Wir sind eine große Gemeinschaft, die füreinander da ist. Jeder ist für den Anderen da. Man hört sich an, was die Anderen zu sagen haben, man hat Zeit für Gespräche“, sagte die Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf, Emine Demirbüken-Wegner, mit Blick auf die Bedeutung von Spielstraßen für das Zusammenleben in der Gesellschaft. 

Kooperationspartner der KreativFabrik sind u.a. die Evangeliumskirchengemeinde, Outreach – mobile Jugendarbeit Team Reinickendorf Ost, die Träger gGmbH, die Schulsozialarbeit (Lebenswelt GmbH) der benachbarten Hausottergrundschule, das Bezirksamt Reinickendorf von Berlin und das Jugendamt Reinickendorf Ost.   

Die KreativFabrik ist ein wochentäglich ab 13 Uhr geöffnetes Haus der offenen Tür für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren und ihre Eltern. Es gibt auch Angebote am Wochenende. Die Kinder können u.a. basteln, spielen, töpfern, toben, tanzen, Musik machen, Gitarre spielen lernen und den kleinen Obst- und Gemüsegarten pflegen. Sie erhalten Unterstützung bei den Hausaufgaben und es gibt regelmäßig Projekte und Ausflüge.

Vier festangestellte Mitarbeiter:innen, derzeit neun Honorarkräfte und acht Ehrenamtliche kümmern sich um die rund 30-40 Kinder, die das Haus während der Schulzeit täglich besuchen. Während der Ferien sind es etwa 20-30 Kinder täglich. Maßgeblich finanziert wird die KreativFabrik durch den Bezirk Reinickendorf.

Iris Kallin, Kirchenkreis Reinickendorf

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