Nach PETA-Beschwerde: Keine Fische mehr im ehemaligen „White Trash Fast Food“
Tierrechtsorganisation bedankt sich bei zuständigem Veterinäramt
Berlin / Stuttgart, 23. Februar 2017 – Keine Fische mehr als lebendige Dekoration in Berliner Konzertkneipe: Nachdem PETA im Dezember 2016 die Haltung von Fischen in den Konzerträumen des ehemaligen „White Trash Fast Food“ (jetzt Festsaal Kreuzberg) beim zuständigen Veterinäramt meldete, hat das Bezirksamt Treptow-Köpenick reagiert und alle Aquarien aus der Lokalität entfernt. Die Tierrechtsorganisation bedankt sich nun für die schnelle Umsetzung bei der Behörde. Alle Fische wurden an Privatpersonen vermittelt.
„Wir freuen uns sehr über die tierfreundliche Maßnahme“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin bei PETA. „Fische gehören nicht in eine Konzertbar. Musik, vibrierende Bässe, Flackerlicht, umgekehrter Tages- und Nachtrhythmus, an die Scheiben klopfende Besucher – die Tiere waren enormem Stress ausgesetzt“.
PETAs Hinweise zeigten bereits im Fall anderer Lokalitäten Wirkung: Nachdem PETA auf die ungeeignete Unterbringung der Fische hingewiesen hatte, ließ beispielsweise das bayerische Veterinäramt in Aichach im Oktober 2012 ein Aquarium aus einer Diskothek entfernen. Auch ein Stuttgarter Billardclub quartierte ein Aquarium aus.
Fische verfügen über ein Innenohr, in dem sich Otolithen (Gehörsteinchen) und Sinneszellen befinden. Durch Schallwellen geraten die Otolithen in Bewegung und leiten den Schall über die Sinneshärchen an das Gehirn weiter. Fische nehmen Schall- und Druckwellen auch über ihr Seitenlinienorgan auf, und die als Resonanzkörper dienende Schwimmblase leitet den Schall an das Innenohr weiter. Goldfische haben ein gutes Gehör und können klassische Musikstücke wie Bach und Strawinsky unterscheiden. Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen, dass australische Rifffische wie Vögel in der Morgendämmerung im Chor singen und dabei eine Lautstärke von 35 Dezibel erreichen [1].
Eine artgerechte Haltung von Fischen ist in Gefangenschaft nicht möglich. PETA fordert daher die Abschaffung von Aquarien.