„Der …-Spieler benötigt das Konzentrationsvermögen eines Schachspielers, die Reflexe eines Tischtennisspielers, die Schnelligkeit eines Sprinters, die Wurfkraft eines Speerwerfers, die Kraftausdauer eines Eisschnellläufers, die Ausdauer eines 1000-Meter-Läufers sowie Wendigkeit, Spielwitz und technisches Können …“. Diese Beschreibung des Badminton-Sports durch Wend-Uwe Boeck-Behrens, Ausbilder der A-Trainer im Deutschen Badminton-Verband, sollte niemand abschrecken. Denn auch abseits der Anforderungen an Badminton im Wettkampfmodus lässt sich dieses Spiel, das der Duke of Beaufort im Garten seines Landsitzes, dem Badminton House, 1873 europäischen Zuschauern als „indisches Federballtennis“ vorstellte, auch als Fitnesstraining und „Pfunde-Killer“ für jedermann betreiben – mit viel Vergnügen für Jung und Alt.
Dabei fordert (und fördert) Badminton auch jenseits aller Leistungsanforderung neben Ausdauer und Beweglichkeit zugleich Geschicklichkeit, Spielwitz und taktische Finesse. Denn dieses Spiel, das in Asien eine Beliebtheit hat und bei Turnieren eine Begeisterung auslöst, die selbst der Fußball hierzulande nicht erreicht, vereinigt sozusagen sportliche körperliche Anforderungen mit den perspektivischen Denkaufgaben eines Schachspielers. Schon wieder abschreckend? Mitnichten! Schließlich kommt beim Badminton nie der Spaßfaktor zu kurz – und wie sehr man sich dabei anstrengen will, kann jeder für sich nach seinem Gusto entscheiden.
Ob der Einzelne das „Federball“-Tempo bevorzugt oder es doch lieber „fetzen“ lässt, Badminton ist in der einen wie der anderen Ausprägung eine unkomplizierte Sportart, die bei nicht zu seltener Ausübung Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft und Schnelligkeit verbessert. Hat man sich erst die richtige Schlagtechnik angeeignet, was in der Regel auch Ungeübten leicht gelingt, wächst rasch der Wunsch nach dem Wettkampf mit dem Mitspieler. An der Stelle kommen dann auch Taktik und Kreativität ins Spiel. Die Bewegung beim Badminton trainiert derweil Rücken-, Bauch-, Bein- und Gesäßmuskeln, stärkt das Herz-Kreislauf-System und sorgt für einen Energieverbrauch, der Abnehmen fördert.
Besonders angenehm dabei ist ebenfalls, dass dieses Wettkampfspiel von Mitspielern jeglichen Alters nahezu überall betrieben werden kann – im Garten hinterm Haus, auf der Wiese im Stadtpark, am Strand im Urlaub sowie das ganze Jahr über in einer entsprechenden Halle. Dabei können die Eltern von den Sprösslingen herausgefordert werden, die Großeltern spielen mit ihren Enkeln oder Vereinsmitglieder um Ranglistenplatzierungen. Ganz gleich in welcher Form, beim Badminton kommt der Spaß eigentlich nie zu kurz. Kein Wunder also, dass hierzulande bereits rund 4,5 Millionen Menschen diesem Spiel frönen.
Und wer glaubt, Badminton sei kein richtiger Sport, sondern eben nur das „Federball“-Spiel, dem sei gesagt, dass hierbei Schmetterbälle mit mehr als 300 Stundenkilometern deutlich höhere Geschwindigkeiten erreichen können als die härtesten Aufschläge von Tennis-Profis. Und auch in läuferischer Hinsicht ist der Sport mit dem gefiederten Ball, dem sogenannten Shuttlecock, im Vergleich fordernder: Wie Sportwissenschaftler feststellten, legt ein Badminton-Spieler in einem 90-Minuten-Match im Mittel 7,3 Kilometer zurück, während beim Tennis in der gleichen Zeit nur 3,7 Kilometer zu laufen sind.
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