Wie an vielen Stellen in Tegel tut sich auch am S-Bahnhof seit letztem Jahr so einiges: neue Anti-Graffiti-Fliesen, moderne LCD-Anzeigen und auch gegen den Taubenkot wird in den kommenden Wochen etwas unternommen. Diese Maßnahmen hatte Felix Schönebeck vom Verein „I love Tegel“ schon 2016 gegenüber der Deutschen Bahn angeregt und ist mit ihr im fortlaufenden Kontakt im Hinblick auf Möglichkeiten, wie man den S-Bahnhof und die Zugänge weiter aufwerten kann.
Gemeinsam mit der Reinickendorfer Firma URBAN.INTEREST arbeitet Schönebeck derzeit daran die Deutsche Bahn AG von einem Konzept für mehr Aufenthaltsqualität im S-Bahnhof zu überzeugen. Bastian Knuth, Geschäftsführer von URBAN.INTEREST, wohnt selbst in Tegel und hat Ende 2017 das Konzept den Verantwortlichen der Abteilung DB Station & Service übermittelt, die nun eine mögliche Realisierung prüft.
Die Planung sieht vor die offenliegenden Stellen im Bereich der Decken im Personentunnel zu schließen, weil diese oft zur Müllentsorgung zweckentfremdet werden. Am Boden sollen seitlich Aluminiumrinnen angebracht werden, die leichter zu reinigen sind.
Die größte Veränderung sieht das Begrünungs- und Beleuchtungskonzept vor. Hier soll mittels LED-Lichteffekten neben einer Steigerung der Beleuchtungsqualität auch eine angenehmere Atmosphäre geschaffen werden. Das Highlight des Konzepts nennt sich „Urban Gardening”, eine innovative Moosbegrünung des Berliner Start-Ups Green City Solutions. Der so genannte CityTree ist der weltweit erste Bio-Tech-Filter zur nachweisbaren Verbesserung der Luftqualität. Denn Moos bindet Feinstaub, produziert Sauerstoff und kühlt im Sommer die Luft.
„Wir konnten am S-Bahnhof Tegel in den letzten Monaten viele Maßnahmen zur Aufwertung beobachten und freuen uns über diese Entwicklung in Tegel. Mit diesem modernen Gesamtkonzept wollen wir neue Maßstäbe im öffentlichen Raum setzen. Tegel könnte hier Vorreiter für viele andere Orte in Berlin sein. Der Mehrwert liegt hier klar auf der Hand. Vor allem die LED-Effekte und die Moosbepflanzung sind schon besondere Hingucker“, ist Schönebeck überzeugt.
Das Konzept hat neben der Aufwertung des öffentlichen Raumes noch einen Vorteil: anfallende Wartungs- und Betriebskosten können durch die Vermarktung der Werbeflächen vollständig finanziert werden. Eine Entscheidung der S-Bahn ist voraussichtlich im Frühjahr zu erwarten.