PETA fordert Zentrum für Politische Schönheit und Theaterleitung auf, Tiervorführung zu beenden
Guter Zweck erlaubt nicht Ausbeutung von Tieren
Berlin / Stuttgart, 21. Juni 2016 – Zweck heiligt nicht die Mittel: Unter dem Programmpunkt „Flüchtlinge fressen – Not und Spiele“ haben das Zentrum für Politische Schönheit und das Maxim Gorki Theater eine provisorische Tigerhaltung vor dem Theater in Berlin-Mitte installiert. Die Aktion geht bis zum 28. Juni und soll auf das Schicksal geflüchteter Menschen aufmerksam machen. PETA hat nun die Veranstalter sowie die Theaterleitung aufgefordert, die Tigernutzung vorzeitig abzubrechen. In einem Schreiben führt die Tierrechtsorganisation an, dass es sich bei den gebuchten Tieren um missbrauchte Tiger aus einem Wanderzirkus handelt. Auch für einen ansonsten guten Zweck verbietet sich die Nutzung von Tigern aus einem Zirkus aus ethischen Gründen, da sie abseits der Öffentlichkeit in engen Käfigwagen leben müssen und mit der Peitsche zum Gehorsam gezwungen werden. PETA hat den Veranstaltern Videoaufnahmen zukommen lassen, auf denen zu sehen ist, wie Tiger hinter den Kulissen von Zirkus und Showgeschäft ausgepeitscht und gequält werden.
„Missbrauchte Tiere zu benutzen, um auf das Leid von geflüchteten Menschen aufmerksam zu machen, ist nach unserer Überzeugung der falsche Weg. Es gibt Tausend andere Wege, sich für Menschen zu engagieren, ohne dabei Tiere auszunutzen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.
PETA erläuterte den Verantwortlichen, dass auch in Gefangenschaft geborene Tiger keine domestizierten Wildtiere sind. Die intelligenten Tiere haben enorme Ansprüche an ihren Lebensraum, die im Zirkus oder in einem Innenstadtgehege nicht erfüllt werden können. In den kleinen Käfigwagen der Wanderzirkusse sieht man sie häufig verhaltensgestört am Käfigrand auf- und ablaufen, weil sie es von Natur aus instinktiv gewohnt sind, durch Waldgebiete zu streifen, die hunderte Quadratkilometer groß sind.
Sowohl die Bundestierärztekammer als auch der Bundesrat fordern seit Jahren ein Verbot von Wildtieren im Zirkus. Unsere Nachbarn wie Belgien, die Niederlande und Österreich sowie über 55 deutsche Städte wie Düsseldorf, Schwerin, Potsdam, Leipzig und Rostock haben Wildtiere im Zirkus und ähnliche Schauvorführungen bereits verboten.