Berlin / Stuttgart, 29. August 2016 – Kein Entkommen: Bilder und Videos vom 3. August zeigen Tausende tote Fische im Neuen See im Berliner Tiergarten – ein Passant hatte PETA informiert. Wegen Verdachts des Verstoßes gegen § 17 TierSchG hat die Tierrechtsorganisation nun Strafanzeige gegen unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Berlin erstattet. Der Vorwurf: Durch mangelnde Sauerstoffversorgung und fehlende schnelle Hilfestellung wurde billigend in Kauf genommen, dass es bei Hitze und Unwetter zu einem qualvollen Massenfischsterben kam.
„Fische sind intelligente, sensible Individuen. Bei jeder Hitzewelle und bei jedem Unwetter wird der Neue See im Berliner Tiergarten zu einer Todesfalle für Tausende Individuen. Daher fordern wir die Berliner Senatsverwaltung auf, jeglichen Neubesatz zu unterlassen und eine für Fische passierbare Verbindung zur Spree herzustellen, um die Sauerstoffversorgung für die Tiere deutlich zu verbessern“, so Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische bei PETA.
Der Neue See im Berliner Tiergarten ist ein künstlicher See, dessen Wasserversorgung aus der Spree erfolgt. Allerdings ist diese Verbindung für Fische nicht passierbar, sodass die etwa 15 Arten vorwiegend auf Besatz zurückzuführen sind. Eine für Fische passierbare Anbindung der Tiergartengewässer an die Spree, wie sie Wolter & Vilcinskas bereits 1993 anregten, wurde bislang nicht realisiert [1].
Fische sind individuelle Persönlichkeiten, die Beziehungen eingehen, miteinander kommunizieren, Berührungen mögen und Freunden, die in Not sind, helfen. Sie haben ein komplexes Nervensystem mit einem Gehirn und Schmerzrezeptoren. Fische fühlen nicht nur Schmerz, sondern empfinden auch Emotionen wie Angst, Trauer und Freude.