Website-Icon Die Dorfzeitung

Sturmschadenbeseitigung in Reinickendorf erfolgreich abgeschlossen

Zwei starke Stürme am 23. und 26. Juni 2025 haben tausende Bäume in Reinickendorf entwurzelt und hohen Sachschaden angerichtet.

Sechs Monate nach den beiden Stürmen vom Juni 2025 konnte die Schadenbeseitigung erfolgreich abgeschlossen werden. Alle geschützten Grünanlagen und Spielplätze sind wieder geöffnet. Damit ist der größte ämterübergreifende Einsatz des Bezirksamts Reinickendorf beendet. Bislang sind dafür Kosten in Höhe von 2.075.000 Euro angefallen.

„Die Bewältigung dieses massiven Schadensausmaßes innerhalb von nur sechs Monaten ist eine großartige Leistung und ein eindrucksvoller Beleg für die hohe Leistungsfähigkeit aller beteiligten Akteure. Mein Dank gilt hier insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Straßen- und Grünflächenamtes, die über den gesamten Zeitraum hinweg intensiv und mit großem Einsatz gearbeitet haben. Zugleich haben wir aus dem Sturmgeschehen wertvolle Lehren gezogen und wichtige Erfahrungen gesammelt, die unsere Handlungsfähigkeit bei zukünftigen Ereignissen weiter stärken. Mein Dank gilt auch der Bundeswehr, dem THW, der Polizei und der Feuerwehr, denn so war es möglich, schwierige und massive Schäden zu bewältigen“, bilanziert Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU).

Der am 29. Juli 2025 unter Leitung der Bezirksbürgermeisterin gebildete Einsatzführungsstab aus Dienstkräften des Straßen- und Grünflächenamtes, des Katastrophenschutzes, des Ordnungsamtes, des Schul- und Sportamtes und des Facility-Managements koordinierte täglich alle bezirklichen Maßnahmen sowie die Einsätze von Bundeswehr, THW, Polizei und DRK.

Aufgrund der massiven Schäden im Bezirk und der damit verbundenen Gefahr für Leib und Leben wurde am 27. Juni 2025 eine Allgemeinverfügung erlassen, die das Betreten sämtlicher öffentlicher Spielplätze und geschützter Grünanlagen untersagte. Dies betraf 198 Grünanlagen und 94 Spielplätze. Darüber hinaus waren 59 Schulstandorte, neun von zehn Friedhöfen, sämtliche Jugendfreizeitstätten und Senioreneinrichtungen, Sportanlagen und andere bezirkliche Einrichtungen und Flächen durch Sturmschäden betroffen. Auch die Straßenbäume, besonders in den stark betroffenen Ortsteilen Heiligensee, Konradshöhe/Tegelort, Frohnau, Hermsdorf, waren stark geschädigt.

Insgesamt ergaben sich bis Anfang Dezember 11.338 erfasste sturmbedingte Pflege- und Fällmaßnahmen.

In der Anfangsphase der Sturmbeseitigung waren bis zu 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Fachbereichen des Straßen- und Grünflächenamtes im Rahmen der Sturmbeseitigung tätig. Gerade in den Anfangswochen gingen sowohl telefonisch als auch per Mail täglich bis zu 300 Schadensmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern ein, die aufgenommen und bearbeitet werden mussten. Die Schadensmeldungen stiegen bis fast zum Schluss stetig an, allein bis November 2025 kamen durch Erkundungen täglich bis zu 80 Schadensmeldungen hinzu.

Im Rahmen der Sturmbeseitigung wurden insgesamt 18 Dienstleistungsunternehmen beauftragt. Dies war notwendig, um die hohe Anzahl der Schäden bewältigen zu können, zudem verfügen diese Dienstleister über die notwendige technische Ausstattung, um auch komplexe Schäden zu bearbeiten.

Zu Beginn lag der Fokus auf der Beseitigung der Schäden im Bereich der Schulen und Friedhöfe. Insgesamt mussten 570 Pflege- und Fällmaßnahmen an 59 Schulstandorten vorgenommen werden. Diese konnten bis zum Schulbeginn im September umgesetzt werden, sodass zum Schulstart alle Schulen geöffnet waren. Aufgrund der massiven Schäden mit herabstürzenden Ästen und Kronen war es notwendig, dass 9 der 10 Friedhöfe gesperrt wurden, um die Bevölkerung zu schützen sowie Aufräumarbeiten sowie Pflege- und Fällmaßnahmen durchzuführen. Dies führte zu Einschränkungen bei Beerdigungen und der Grabpflege, was für die Angehörigen eine erhebliche zusätzliche Belastung darstellte.

Die Bewältigung der Sturmschäden machte die Organisation von besonderen Maßnahmen notwendig. So musste eine rund 12 Tonnen schwere Eiche aus einem Haus gehoben werden, was nur von einem Spezialunternehmen umgesetzt werden konnte. Allein hierfür mussten 23.700 EUR aufgewendet werden. Zusätzlich wurden eine Hebebühne sowie ein weiterer Lkw mit Ladekran angemietet. Um mächtige Pappeln mit einem Stammdurchmesser von zwei Metern trennen zu können, wurden drei der stärksten auf dem Markt erhältlichen Kettensägen der Welt mit der längsten erhältlichen Führungsschiene von 105 cm angeschafft.

Im Bereich der Straßenbäume mussten nahezu 7.000 Pflege- und Fällmaßnahmen durchgeführt werden, wobei in Heiligensee und Hermsdorf ganze Straßenzüge massiv betroffen waren. Der Bereich der Spielplätze gestaltete sich schwierig, da sich diese zum Teil in stark betroffenen geschützten Grünanlagen befanden und stellenweise ein hoher technischer Einsatz und Seilklettertechnik notwendig waren.

Insgesamt sind nun die sturmbedingten Arbeiten abgeschlossen, noch offene Einzelschäden werden im Rahmen der Regelpflege abgearbeitet.

Bezirksamt Reinickendorf

Die mobile Version verlassen