Stauf´s Kolumne April 2019

Wenn ich mir die Entwicklung in den letzten Jahren  anschaue, dann frage ich mich, ob wir Bürger uns mit der Obrigkeit in einem kriegsähnlichen Zustand befinden. So werden, wie seit wenigen Jahren üblich, nicht nur beim Pass, sondern ab 2020 auch bei Beantragung eines neuen Personalausweises Fingerabdrücke verlangt. Und der Führerschein, der nun mit Segen von der EU in der Kartenform alle 15 Jahre erneuert werden muss und auch mit Mikrochips zur Speicherung von allen möglichen Daten versehen werden kann, rundet das Bild ab. Gerade die Begründungen für die Einführung der neuen „Pappe“ sind nicht wirklich überzeugend. Wie immer muss auch jetzt die bisher angeblich nicht vorhandene Fälschungssicherheit  herhalten. Überdies soll die Neubeantragung des Führerscheins dem „Führerscheintourismus“ Einhalt gebieten, da dann die einzelnen EU–Länder ihre Daten austauschen würden. Frage, wenn das wirklich so ein großes Problem ist, hätte man schon längst den Datenaustausch europaweit vereinbaren können? Es kommt aber noch besser: EU-Verkehrsminister Siim Kallas meinte allen Ernstes, dass „gefälschte Führerscheine eine Lizenz zum Töten“ seien. Ist das noch zu steigern?  Und über allem hängt dann natürlich noch das Damoklesschwert in Form  von terroristischen Anschlägen. Wird mit all diesen Maßnahmen nicht uns Bürgern eine Sicherheit vorgegaukelt, die so nicht gewährleistet werden kann?

Vielleicht aber könnte es viel besser so gehen, dass man uns allen einen Chip unter die Haut einpflanzt und die Behörden über die RFID-Technik jederzeit wissen, wo wir uns befinden und das unabhängig davon, ob wir ein Smartphone mit uns führen.  Diese Überlegungen sind alles andere, nur nicht neu. Ob wir das noch erleben? Vorher aber wird noch das Bargeld abgeschafft, damit der Zahlungsverkehr eines jeden einzelnen von uns lückenlos nachgewiesen werden kann, und die Verkäufer von Obdachlosenzeitungen vor Lidl und Aldi halten uns dann ein Lesegerät für die Bankkarte vor die Nase oder es wird direkt übers Handy gespendet. Moderne Zeiten eben.

Herzlichst

IHR Ulrich Stauf

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