Postmaxe Dezember 2018

Rathaus Stempel 1936

Rathaus Heiligensee

Am ehemaligen Amtshaus (Foto 1936), Alt-Heiligensee 68, gegenüber der Autobushaltestelle „Fährstraße“ beginnt der erste Spaziergang.

Das Amtshaus wurde von der Landgemeinde Heiligensee im Jahre 1910 nach Entwurf des Tegeler Architekten Ernst Busse erbaut. Damals hatte die Gemeinde erstmals einen hauptberuflichen Gemeindesekretär eingestellt, Heinrich Bruno, einen Neffen des 1874-1903 in Tegel tätig gewesen Amtsvorstehers Ludwig Bruno w(nach dem die Tegeler Brunowstraße benannt ist). Der Gemeindesekretär überzeugte den Heiligensee Gemeindevorsteher Carl Bartel, die anwachsenden Dienstgeschäfte nicht länger in der Amtsstube in Barrels Wohnhaus (vgl. unter Punkt 20) zu betreiben, sondern Diensträume in einem gemeindeeigenen Gebäude zu schaffen. Auch wollte Brunow seine Braut Minna Dannenberg heiraten und erklärte: „Wenn Ihr mich in Heiligensee behalten wollt, besorgt mir hier eine Dienstwohnung“. Daher beschloss der Gemeindevorstand den Bau des Amtshauses, in dessen Erdgeschoss ein Sitzungszimmer für die Gemeindeverwaltung, ein Gemeindevorstandszimmer, weitere Büroräume, ein Kassenraum und ein Aktenraum eingerichtet wurde. Im Obergeschoss lag die Dienstwohnung des Gemeindesekretärs mit Wohn-, Schlaf-, Speise- und Herrenzimmer. Nach 1920 zog das Polizeirevier 293 in das Gebäude, und 1934 wurden hier zwei Klassenräume für die 23. Volksschule eingerichtet. Seit 1978 nutzt das Gartenbauamt Reinickendorf das Gebäude. Das Grundstück wurde verkauft, neuer Eigentümer ist der Gartenbaubetrieb Peter Ruch aus Heiligensee.

Text: Klaus Schlickeriger aus Spaziergänge in Heiligensee Ausgabe 1984.

Mehr über Heiligensee unter www.postmaxe.de. Bis zum nächsten mal und

viele Grüße vom Elchdamm MAXE

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