Meike´s Meinung September 2017

Demütigen ist ein Machtinstrument. Der Sieger macht es mit dem Besiegten. Anweisung an vorrückende Truppen war sogar die eroberten Frauen zu vergewaltigen um die Moral der besiegten Bevölkerung zu untergraben. Demütigung dient dazu dem Gedemütigten zu zeigen wo sein Platz ist. Noch in den 20er Jahren sah eine Hausfrau es als notwendig an den Dienstboten Fehler nachzuweisen, damit diese nicht auf die Idee kämen Selbstbewusstsein zu entwickeln und auf Augenhöhe mit ihr zu reden. „Na da haben Sie wohl den Staub nicht gesehen“ o.ä. Leider ist in den Chefetagen unserer Unternehmen die Unsitte weiterhin verbreitet Mitarbeiter zu demütigen um sich Autorität zu verschaffen. Auch hält sich der Glaube Druck von oben führe zu besseren Leistungen. Beides stimmt nicht. Autoritäre Chefs provozieren Hass. Druck schränkt das Denkvermögen ein und die Leistung wird schlechter. Demütigungen im Betrieb haben ein schlechtes Betriebsklima zur Folge, hohe Fluktuation und Krankschreibung. Genau – Demütigung ertragen zu müssen macht krank. Der Gedemütigte hat nur zwei Möglichkeiten mit diesen Gefühlen klar zu kommen. Er richtet die geweckte Aggression gegen sich selber und wird krank oder er richtet die Aggression gegen andere und holt zum Gegenschlag aus. Häufig trifft dieser Gegenschlag nicht den Verursacher der Demütigung sondern das nächste ungefährlichere Objekt: Der Chef putzt den Mitarbeiter runter, dieser lässt es zu Hause an seiner Frau aus, die schimpft mit dem Kind und das Kind tritt nach dem Hund. Demütigung macht krank und setzt eine Kette kleinerer oder größerer Kriegshandlungen in Gang. Ein Schritt zu einem besseren Leben miteinander wäre es zu vermeiden andere zu demütigen. Meike

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